Süddeutsche Zeitung

Niederbayern:Kalb mit sechs Beinen operiert

Lissy darf leben: Das Kalb ist mit sechs Beinen schwer verkrüppelt zur Welt gekommen. Doch der Gnadenhof Aiderbichl rettete das Tier.

Einem Kalb mit sechs Beinen aus dem niederbayerischen Hebertsfelden sind bei einer Operation in Wien zwei Beine entfernt worden. "Lissy" habe den dreistündigen Eingriff in einer Tierklinik am Montag gut überstanden, sagte Christian Dutz von Gut Aiderbichl, der neuen Heimat der kleinen Kuh, am Dienstag.

Das Kalb war 2007 auf einem Hof in Niederbayern zur Welt gekommen. Die zwei verkrüppelten Beine stammten vermutlich von einem Zwillings-Embryo im Bauch der Mutter. Die niederbayerischen Landwirte hatten das Tier zwischenzeitlich dem österreichischen Gnadenhof Gut Aiderbichl angeboten, der die Operation in der Tierklinik organisierte.

"Das wird sicherlich nicht billig, aber wenn wir ein Tier retten, tun wir das mit allen Konsequenzen", sagte Dutz. Ab Mitte April solle die geheilte Lissy dann auf einer Weide bei Salzburg grasen. Den Schlachthof muss das Kälbchen nicht mehr fürchten: "Lissy wird bis zu ihrem natürlichen Lebensende bei uns bleiben."

Bei Gut Aiderbichl haben nach Angaben von Dutz rund 1000 alte und misshandelte Tiere eine Bleibe gefunden. Die Organisation wurde 2001 in Österreich gegründet und bringt die Tiere auf mittlerweile zehn Höfen in Deutschland und Österreich unter.

Aiderbichl finanziert sich hauptsächlich über Eintrittsgelder und Spenden. Viele prominente Unterstützer wie Uschi Glas, Patrick Lindner und DJ Ötzi machten das Gut öffentlich bekannt.

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dpa/bavo/mati
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