Beim politischen Aschermittwoch in Niederbayern wähnen sich die Zuhörer normalerweise im Wahlkampf, aber heuer ist die Situation etwas anders: CSU und CDU sondieren in Berlin mit der SPD, ob sie eine Koalition zustande bringen. Die Grünen sind bald nicht mehr an der Regierung beteiligt, werden aber noch für Mehrheiten im Bundestag gebraucht. Die AfD hat stark gewonnen, aber keine andere Partei will mit ihr regieren. Wie also umgehen miteinander bei so einer Gelegenheit? Eindrücke aus den Hallen.
CSU
Bei der CSU weiß man ja nie so recht, ist der politische Aschermittwoch in Passau nun eine Verlängerung der Faschingszeit, ein verfrühter Starkbieranstich oder vielleicht doch eine politische Veranstaltung? Diesmal wirkt er wie eine Mischung aus allem, samt Finale wie nach einem 5:0-Heimsieg des FC Bayern: „Oh wie ist das schön“, stimmt das Publikum am Ende von Parteichef Markus Söders Rede an. Zugabe-Rufe tönen durch die Dreiländerhalle, der Parteichef ballt dazu die Boxerfäuste und bedankt sich beim „geilsten“ Publikum.
Die Älteren erinnern sich in diesem Moment an die Zeiten von Franz Josef Strauß und Edmund Stoiber, als die CSU vor Kraft kaum gehen konnte und das beim politischen Aschermittwoch alle anderen wissen ließ. Im Jahr 2025 hat offensichtlich der Wahlsieg der Union bei der Bundestagswahl wie ein Aufputschmittel auf die zuletzt arg schlaffe Partei gewirkt. Söder jedenfalls verkündet in Passau den radikalen politischen Kurswechsel für Deutschland: „Der Spuk von drei Jahren Olaf Scholz ist ab heute Geschichte“, ruft er in den begeisterten Applaus hinein und zählt auf, was künftig alles passé sein soll – falls sich die neue Regierung drauf einigt: Heizungsgesetz, Verbrennerverbot, Wokeness samt Gendersprache, Einfluss der NGOs auf Ministerien, Bürgergeld, Energiepolitik.

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Die ganz große Wende verspricht Söder in der Migrationspolitik, die „rote Linie“ der Partei bei den Koalitionsverhandlungen: „Wir werden eine gute Koalition nur machen können, wenn wir die Migrationsfrage grundlegend angehen.“
Söders Rede gleicht über weite Strecken all jenen, die er zuletzt gehalten hat. Deshalb schont er den potenziellen Koalitionspartner von der SPD, teilt gegen Extremisten aus („Die Radikalen bekommen unser Land nicht!“) und stürzt sich einmal mehr auf die Grünen: Sie bekommen zum Gaudium der Zuhörer den meisten Spott und Hohn ab – vor allem Wirtschaftsminister Robert Habeck: „Ein Minister muss nicht alles wissen, aber ein Minister, der gar nichts weiß, den kannst du in Deutschland nicht brauchen.“
FW-Chef Hubert Aiwanger darf beim Verteilen von Watschen natürlich auch nicht fehlen und bekommt deshalb die rustikal gehaltene Ansage, sich auf seine Arbeit in Bayern zu konzentrieren: „Ich habe keine Lust mehr, bundespolitisches Gequake von Leuten zu hören, die null Ahnung von der Sache haben.“

Politischer Aschermittwoch:„Wir wären bereit“ – SPD bietet sich Söder als Aiwanger-Ersatz an
SPD-Fraktionschef Holger Grießhammer macht der CSU am Rande des Aschermittwochs eindeutige Avancen. Auch andere Sozialdemokraten schonen die Union.
In die üblichen Sprüche beim Aschermittwoch („CSU ist die Leberkäsetage“) mischt sich hier und da aber auch eher Staatsmännisches, schließlich sitzt die CSU gerade mit bei den Koalitionsverhandlungen am Tisch, und das Land ist nach Söders Diagnose in einem schlechten Zustand: „Wir müssen Deutschland in Ordnung bringen und nicht nur eine Regierung stellen“, sagt er. Mit den Beschlüssen des Deutschlandpakets – es beinhaltet die Abkehr von der Sparpolitik – sende man ein Signal nicht nur an die Freunde: „Ich sage: No Limit.“
Die CSU, das wird an diesem Aschermittwoch in Passau mehr als deutlich, ist politisch wieder das, was sie vor fast 20 Jahren unter Edmund Stoiber schon einmal war: eine Volkspartei mit eindeutig konservativem Profil. Oder wie Söder es umschreibt: Die Bayern seien nun einmal Fleischfresser – „und das bleiben wir auch“. Die 6000 CSU-Fans in der Dreiländerhalle, darunter viele aus Norddeutschland, wirken geradezu berauscht davon, dass sie jetzt endlich wieder die Mehreren sind, auch droben in Berlin. Die Zeit der gefühlten Benachteiligung Bayerns geht zu Ende, jedenfalls an diesem Vormittag. Der Rest Deutschlands darf sich auf was gefasst machen, wenn es nach Söder geht: „Liebe Preußen, versteht es: Ab jetzt geht nichts mehr ohne Bayern in Deutschland.“
SPD
Der Aschermittwoch fängt für Margot Kiefner an Tisch 13 mit einer Enttäuschung an. Die 72-Jährige aus Fürstenzell ist wegen Hubertus Heil in den Wolferstetter Keller nach Vilshofen gefahren. Der Bundesarbeitsminister war als Hauptredner angekündigt, „das ist ein Favorit von mir“, sagt Kiefner. Doch Heil muss für die SPD mit der Union verhandeln, stattdessen kommt Gesundheitsminister Karl Lauterbach.

Und Lauterbach, Karnevalist aus Köln, weiß, wie er das Publikum für sich gewinnt. Er tritt mit einem Steinkrug auf die Bühne, stellt ihn am Boden ab. Er habe festgestellt, „dass in einem Masskrug so viel Alkohol drin ist wie bei uns in 20 Kölschgläsern“, sagt der SPD-Minister. „Ein solcher Krug und die Rede wäre vorbei gewesen.“ Laute Lacher und Szenenapplaus im Publikum. Das Gefäß hat ihn offenbar nachhaltig beeindruckt, auf X schreibt er vor seinem Auftritt: „Der Maßkrug eignet sich zum Hanteltraining …“
Dann teilt Lauterbach aus, zumindest verbal. CSU-Chef Söder wirft er „Pommes-Populismus“ vor, weil er sich im Wahlkampf bei McDonald’s zeigte und ständig Fotos von Burgern veröffentliche. Doch Söder sei harmlos im Vergleich zu seinem Vize. Er wolle den Wählerinnen und Wählern in Bayern deshalb danken: „Dafür, dass Sie Hubert Aiwanger nicht in den Bundestag gewählt haben.“ Wahrscheinlich, sagt Lauterbach, habe der Freie-Wähler-Chef wegen der Wahlpleite bereits „seinen eigenen Bruder in Verdacht“, eine Anspielung auf die Flugblatt-Affäre.
Ernsthafter spricht der Minister über die Sondierungen in Berlin. Man dürfe der Union nun nicht vorwerfen, dass sie sich mit der geplanten Reform der Schuldenbremse auf die SPD zubewegt habe. Am Ende ein kurzer Besuch an Tisch 13 bei Margot Kiefner. „Überraschend unterhaltsam“ fand sie Lauterbachs Rede. Er dürfe gerne wiederkommen.
Grüne
Alle Zeichen stehen auf Entspannung: das intime Gespräch, das Urhell in der Hand, die Bierbank. Aber falsch gedacht: Felix Banaszak hat zu tun, das hier ist politischer Aschermittwoch der Grünen, zweite Halbzeit. Der erste Teil findet klassischerweise auf der Bühne des Bernlochner Saals in Landshut statt und für den zweiten begibt sich das Spitzenpersonal der Grünen an die Besuchertische, wo Banaszak von einer Gruppe aus Schrobenhausen gelöchert wird.

Die Veranstaltung der Grünen kommt klein und familiär daher. Keine Dreiviertelstunde dauern die Reden auf der Bühne, es sprechen neben Banaszak auch Katharina Schulze, die Fraktionsvorsitzende im Landtag, und die beiden Landeschefinnen Eva Lettenbauer und Gisela Sengl. Spitzen gegen die Union werden mit Applaus quittiert. Bei Plädoyers für die Demokratie, die von innen - Schlüsselsatz: „Wir sind die Brandmauer“ - und von außen unter Druck sei, ist das Getose nochmal größer.
Banaszak ist es, dem die undankbare Rolle zukommt, Merz dafür zu kritisieren, was die Grünen schon seit Jahren fordern: massive Investitionen. Die hatten Union und SPD am Vorabend angekündigt, um sie umzusetzen brauchen sie allerdings die Grünen und die habe niemand gefragt. Hinzu komme: Merz habe bisher immer die Schuldenbremse verteidigt, im Wahlkampf also „systematisch dieses Land belogen“.
Schulze wiederum poltert vor allem gegen Söder. Mit Verweis auf dessen Abwesenheit im Landtag und sein Instagramprofil nennt sie den Ministerpräsidenten einen „Arbeitsverweigerer“ und „einen Dauerversager im Gewand eines Foodbloggers“. Zudem mokiert sie sich über die mangelnde Beteiligung von Frauen in der Union, als Steilvorlage dient ein Selfie von sechs Unionsmännern.
Jenny Wölfel und Amin Gharbi trifft man am Rande des Saals. Sie sind beide extra für den Aschermittwoch aus der Nähe von Amberg angereist. Wölfel trägt grün, Gharbi ein Robert-Habeck-Fan-Shirt. Schön war es, sagen beide. „Aber es hätte ruhig länger dauern können“, sagt Gharbi.
AfD
Die Gäste der AfD in Osterhofen müssen an Demonstranten gegen Rechtsextremismus vorbei, einige haben sich sogar festgeklebt. Während draußen im Protest-Camp Musik von „Ton, Steine, Scherben“ läuft, ziehen sie drinnen zum Defiliermarsch ein. „Durchgeknallten Linke und Grüne“ seien das vor der Halle, tönt Parteivize Martin Böhm: „Wird Zeit, dass die lernen, was Arbeit heißt.“

Die AfD macht heute Überstunden, eine lange Rednerliste, es soll eine große Wahlparty sein. 22 AfD-Abgeordnete aus Bayern sitzen im neuen Bundestag. Viele sind da und alle dürfen sie kurz sprechen. Das Extrakt: die künftige Bundesregierung betreibe schon beim Sondieren „Betrug am Wählerwillen“, zudem „Kriegstreiberei“. Bei der nächsten Wahl sollen Direktmandate auch in Bayern her. Davor will man die Regierung scheitern sehen, „wir blockieren alles, bis wir am Ruder sind“. Einen Hehl aus der destruktiven Rolle, wie sie die AfD plant, macht hier keiner.
Landeschef Stephan Protschka sagt, Hubert Aiwanger solle seinen Hut nehmen, heimgehen und „seine Sauen wieder hüten“. Schließlich sei der Minister im Wahlkreis Rottal-Inn nur Dritter geworden, hinter der CSU und ihm (Protschka 23,1 Prozent der Erststimmen, Aiwanger 23 Prozent). Im Wahlkreis Deggendorf, wo Osterhofen liegt, holte die AfD ihr bestes Zweitstimmenergebnis in Westdeutschland, 29,2 Prozent. Das wird bis zum Exzess betont an diesem Tag.

Fraktionschefin Katrin Ebner-Steiner ruft unter Jubel: „Die einzige Ramadan-Beleuchtung, die wir brauchen, die ist auf den Startbahnen der Abschiebeflieger. Wir werden abschieben, abschieben, abschieben.“ Harald Vilimsky von der österreichischen FPÖ schmiert der AfD Honig ums Maul: Sie gebe im Herzen Europa mittlerweile den Ton an – und sei das „Zentrum politischer Moralität“. Humor ist bekanntlich wichtig am Aschermittwoch. Aber muss man es so übertreiben wie der Österreicher?
Freie Wähler
Wieder seine Sauen hüten, wie AfD-Landeschef Stephan Protschka im 23 Kilometer entfernten Osterhofen vorschlägt? Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger denkt gar nicht daran. Eine Stunde lang wettert er in der Deggendorfer Stadthalle von der Bühne herab. Die AfD erwähnt er nicht, dabei ist Deggendorf eine AfD-Hochburg. Aiwanger geißelt die „Spalter“ und appelliert an die Menschen im Saal: „Wir müssen die Dinge ordnen, nicht dass der Normalbürger sich fragen muss, ob besser die regieren, die es gerade nicht tun.“

Er hätte da schon ein paar Vorschläge. Vorher aber schickt Aiwanger noch trotzige Grüße an die Spötter, die nach der deutlich verlorenen Bundestagswahl (4,2 Prozent in Bayern) seine Pläne von Berlin belächelten oder lauthals losätzten: „Ich gebe meinen Traum nicht auf, in dieser Bundesrepublik eine bürgerliche Koalition der Mitte hinzubekommen mit Leuten, die wissen, wo das Geld herkommt, das man ausgibt“, ruft Aiwanger in den Saal. Leider habe es nicht geklappt, aber „wir hätten dieser Koalition gutgetan“.
Aiwangers These: Die Freien Wähler seien halt „zu ehrlich“, um die Bundestagswahl zu gewinnen. Das war der Hieb gegen den CDU-Kandidaten Friedrich Merz, der seine Wahlversprechen nicht eingehalten habe. An Merz, der beim Thema Schuldenbremse vor der Wahl anderes propagierte als er danach einlöse, arbeiteten sich in Deggendorf alle Rednerinnen und Redner ab, mehr noch als an CSU-Ministerpräsident Markus Söder.

Politischer Aschermittwoch:„Söder arbeitet sehr emotiv, mit empfundener Bedrohung und Bevormundung“
Der Politologe Daniel Nagl hat zum politischen Aschermittwoch promoviert. Er erklärt, warum die Veranstaltung mehr ist als verbales Draufhauen, wie Markus Söder Ängste schürt und wer zur Vorbereitung ein Bier trinken sollte.
Für gewöhnlich gönnt sich Aiwanger auch die Rolle einer Opposition in der bayerischen Regierungskoalition. Diesmal aber gibt es eher Sachpolitik: Statt es dem Ansatz des US-Präsidenten Donald Trump mit „America first“ gleichzutun, halte man sich in Deutschland auf mit „der Haselmaus und anderen Kleinigkeiten“. Dabei sei man kurz davor, „dass die Industrie die Wupper runtergeht“. So könne es nicht weitergehen, findet Aiwanger. Es brauche weniger Bürokratie, weniger Neid-Debatte, weniger Spaltung, dafür aber mehr Pragmatismus, mehr Freiheit für Unternehmer und Start-ups. Außerdem natürlich geregelte Migration, die Rente müsse sich lohnen, auch auf dem Land brauche es eine solide medizinische Versorgung. Aiwanger will weniger internationale Investoren, aber mehr „Vernunft“, mehr „Pragmatismus“. Er meint damit natürlich: mehr Freie Wähler.
Die Partei besinnt sich an diesem politischen Aschermittwoch auf ihre Wurzeln. Alle Redner betonen die Kommunen als Basis und Stärke der Gesellschaft, beschwören Pragmatismus und Vernunft. „Wir sind die, die dem Land die Ideen geben und das Land stabilisieren“, ruft Aiwanger. Nun mögen die „lieben Leute“ doch bitte ausschwärmen, sich auf die Kommunalwahl konzentrieren und „das Feuer bei den Bürgern entfachen“.
Linke
Die Linke hat bei der Bundestagswahl in Bayern einen überraschenden Aufschwung erfahren und 5,7 Prozent der Zweitstimmen erreicht. Für den politischen Aschermittwoch braucht es dennoch keine riesige Halle, die Rednerinnen und Redner kommen nach Thyrnau bei Passau.

Gregor Gysi ist da, der künftige Alterspräsident des Bundestags. Seine Partei müsse „wieder verstärkt auch Ostinteressen wahrnehmen“, sagt er. „Sie haben die DDR auf Mauertote und Staatssicherheit reduziert. Das muss aufgearbeitet werden, richtig. Aber für das Leben haben sie sich nicht interessiert. Sonst hätten sie festgestellt, dass wir bei der Gleichstellung der Geschlechter schon viel weiter waren. Eine alleinerziehende Mutter auch mit drei Kindern konnte voll berufstätig sein, das ist heute eine absolute Illusion und genau das geht nicht.“ So sei es „keine Vereinigung geworden“, sagt Gysi. „Deshalb haben wir bis heute immer noch nicht die innere Einheit hergestellt.“
Die bayerische Bundestagsabgeordnete Nicole Gohlke und die frühere Parteichefin Janine Wissler kritisieren die Aufrüstungspläne anderer Parteien. „Das kann doch keine Antwort auf Trump sein, ein neues Wettrüsten“, sagt Wissler.
BSW
Ein leicht frivole Ankündigung macht der BSW-Europaabgeordnete Fabio De Masi in Tiefenbach bei Passau: „Wenn wir die fünf Prozent noch erreichen, dann renne ich nackt über den Ku'damm in Berlin“, sagt der Politiker des Bündnis Sahra Wagenknecht. Das BSW hatte den Einzug in den Bundestag knapp verpasst.
„Wenn wir aber eine Landtagsfraktion in Bayern bekommen – und ich glaube fest daran – dann laufe ich nackt auf den Nockherberg. Und dafür lohnt es sich doch, zu streiten“, sagt De Masi.

De Masi äußerte sich im Zusammenhang mit dem knappen Scheitern des BSW an der Fünf-Prozent-Hürde. Mit 4,97 Prozent ist die Partei nicht im neuen Bundestag vertreten. Der Europaabgeordnete hofft ebenso wie Bayerns BSW-Chef Klaus Ernst auf eine Neuauszählung der Stimmen. Man sei dabei, das vorzubereiten und zu überprüfen, sagt Ernst, dessen Partei erst vor rund einem Jahr gegründet wurde. Er wisse nicht, ob man erfolgreich sein werde. Aber: „Jeder der glaubt, wegen dieses Wahlergebnisses seien wir weg, der hat sich getäuscht“, sagt Ernst. „Beim zweiten Wahlantritt sind wir drin im Bundestag, das ist unsere Perspektive.“
FDP
Die FDP ist nicht nur aus dem bayerischen Landtag geflogen, sondern nun auch aus dem Bundestag, hält aber tapfer dennoch eine Kundgebung in Dingolfing ab – mit scharfer Kritik an den Plänen von Union und SPD.

Der Vorsitzende der FDP-Bundestagsfraktion, Christian Dürr, wirft Friedrich Merz einen Bruch von Wahlversprechen vor. Die FDP stehe dafür, „dass mehr Geld für Verteidigung ausgegeben wird, und wir werden alles dafür tun, damit es auch möglich wird“. Dürr kritisiert ausdrücklich die Entscheidung, dass ein Sondervermögen für die Instandsetzung der Infrastruktur mit 500 Milliarden Euro geschaffen werden soll. „Sondervermögen sind am Ende auch Schulden, vielleicht mit einem, sagen wir mal, medialen Schleifchen drumherum, aber es sind am Ende Schulden“, sagt Dürr.
Er kenne die Vorschläge noch aus der Zeit der Ampel-Koalition. „Das, was dort auf dem Tisch jetzt lag, das war mir nicht komplett neu. Neu ist mir, dass die Union umfällt“, sagt Dürr.