Niederbayerischer Mörder auf der Flucht:Justiz will Auslieferungsantrag an Brasilien stellen

Kurz bevor er eine lebenslange Haftstrafe antreten sollte, ist ein verurteilter Mörder geflohen - nach Südamerika. Inzwischen weiß die deutsche Justiz , wo sich der Mann aus Niederbayern aufhält. Freiwillig will er allerdings nicht zurückkommen.

Im Fall des nach Brasilien geflüchteten Mörders aus Niederbayern bereitet die deutsche Justiz einen Antrag auf Auslieferung vor. "Mit einem Rechtshilfeersuchen wollen wir erreichen, dass der Mann nach Deutschland zurückkehrt", sagte Klaus-Dieter Fiedler von der Staatsanwaltschaft Straubing.

Der Aufenthaltsort des 34-Jährigen, der in Deutschland wegen Mordes rechtskräftig verurteilt ist und vor Antritt seiner Haftstrafe nach Südamerika flüchtete, sei den deutschen Behörden mittlerweile bekannt. Der Mann hatte in Brasilien persönlich mit einem deutschen Polizisten gesprochen. "Dabei hat er geäußert, dass er nicht freiwillig nach Deutschland zurückkehren werde", erläuterte Fiedler.

Der Mann wird zwar per internationalem Haftbefehl gesucht. Die brasilianischen Behörden erwarten nun aber erst Unterlagen der deutschen Justiz, ehe sie ihn festnehmen können. "Dies dauert einige Zeit, weil die Unterlagen übersetzt werden müssen. Dann werden sie hoffentlich tätig."

Der Mann, der als "Strohballen-Mörder" bekanntwurde, sollte Mitte August eine lebenslange Haftstrafe antreten. Als Polizisten ihn in seiner Wohnung in Niederbayern abholen wollten, war er verschwunden. Nach Überzeugung des Landgerichts Regensburg hatte er im Februar 2007 seinen Onkel getötet und die Leiche zwischen Strohballen in der Nähe des Straubinger Tierparks abgelegt.

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