Wäre der deutsche Föderalismus eine Familie, dann wäre Bayern der reiche Onkel, der gerne mal breitbeinig auftritt und der Verwandtschaft seine Erfolge unter die Nase reibt: mein Haus, mein Auto, mein Beitrag zum Länderfinanzausgleich. Berlin hingegen wäre der klamme Schwager, der nicht allzu viel auf die Reihe kriegt, aber trotzdem ganz zufrieden wirkt - "arm aber sexy". Ein bisschen verkehrte Welt ist es deshalb schon, dass ausgerechnet Berlin zügig ein Nachfolgeangebot für das im Sommer abgelaufene Neun-Euro-Ticket aufgelegt hat, während an Bayerns Bushaltestellen und Bahnhöfen wieder der Tarifdschungel blüht und die Ticketpreise steigen.
Verkehr in Bayern:Warum Bayern kein 29-Euro-Ticket bekommt
Lesezeit: 4 min
"Die Leute sollten nicht mehr nachdenken müssen, bevor sie in einen Bus oder eine Bahn einsteigen", fordert Mobilitätsforscher Harald Kipke von der TH Nürnberg.
(Foto: IMAGO/Wolfgang Maria Weber)Berlin legt als erstes Bundesland einen Nachfolger für das Neun-Euro-Ticket vor, während in Bayern wieder der Tarifdschungel blüht und die Preise steigen. Verpasst die bayerische Regierung eine Chance?
Von Thomas Balbierer
SZ-Plus-Abonnenten lesen auch:
Fitness
Die komplizierte Sache mit dem Kalorienverbrauch
Comedy-Krieg zwischen ZDF und ARD
Eine brillante Parodie
Smartphone
Wie man es schafft, das Handy öfter wegzulegen
Gesundheit
"Siebeneinhalb Stunden Schlaf waren mein Game-Changer"
Aussteiger
Einmal Erleuchtung und zurück