Zu früh abgebaut:Das kurze Leben des Neu-Ulmer Weihnachtsbaums

Kleinholz statt Augenschmaus: Der 13 Meter hohe Neu-Ulmer Weihnachtsbaum wurde bereits vor dem Fest abgebaut und zerteilt. (Foto: dpa)

Schon an Heiligabend war die 13 Meter hohe Fichte vor dem Rathaus verschwunden, obwohl sie dort traditionell bis Anfang Januar steht. Wie es zu dem Missverständnis kam und warum die Stadt nun ohne Baum bleibt.

An Heiligabend haben die Neu-Ulmer heuer eine ganz besondere Bescherung erlebt: Der große Weihnachtsbaum vor dem Rathaus war auf einmal weg. Er wurde versehentlich viel zu früh abgebaut. Ursache sei wohl ein kommunikatives Missverständnis gewesen, sagte ein Sprecher der Stadt am Dienstag.

Offenbar habe eine Firma, die für den Abbau des Weihnachtsmarktes auf dem Platz zuständig war, den Auftrag bekommen, auch die zur Dekoration des Marktes aufgestellten Tannenbäume zu entfernen. "Anscheinend hat die Firma dann gemeint, dass auch der große Weihnachtsbaum zu der Deko gehört."

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Dabei stach die gut 13 Meter hohe Fichte in ihrem drei Meter tiefen Fundament nicht nur aufgrund ihrer Größe zwischen den kleineren Deko-Bäumen heraus - sie war zudem mit zahlreichen Lichtern geschmückt. Ein Zurück gab es aber nicht mehr: "Der Baum war anscheinend schon zerkleinert worden über die Feiertage", berichtete der Sprecher.

Zwar sei der Stadt inzwischen angeboten worden, einen neuen Weihnachtsbaum aufzustellen, doch dies sei unter Verweis auf das Ende der Weihnachtsfeiertage und die ökologischen Auswirkungen durch das Fällen eines zweiten großen Baumes abgelehnt worden. Normalerweise steht der große Weihnachtsbaum in Neu-Ulm immer bis zum Dreikönigstag vor dem Rathaus.

Ob die Verantwortlichen auf weihnachtliche Milde hoffen dürfen, war zunächst noch unklar. "Natürlich ist uns ein entsprechender Schaden entstanden", sagte der Stadtsprecher. Zwar sollte zumindest die teure Lichterkette am Dienstag noch den Weg zurück ins Rathaus finden. "Aber einen Baum im Eigentum der Stadt umzulegen, ist auch nicht gerade etwas, das man machen sollte." Entsprechend prüfe die Stadt noch etwaige Konsequenzen.

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