Süddeutsche Zeitung

Netzausbau:Süd-Ost-Strompassage ist frühestens 2025 fertig

Von Christian Sebald

Der Netzbetreiber Tennet rechnet damit, dass die umstrittene Gleichstrompassage Süd-Ost frühestens 2025 fertiggestellt werden kann. "Wir sind durch die bisherigen Debatten drei Jahre im Rückstand", sagte Tennet-Vorstandsmitglied Lex Hartman der SZ. "Dabei war schon der alte Zeitplan, nach dem sie 2022 in Betrieb gehen sollte, sehr sportlich." Hartman kündigte an, dass Tennet im Herbst in den betroffenen Regionen Oberfranken, Oberpfalz und Niederbayern einen umfassenden Bürgerdialog starten werde. In der Vergangenheit hatte es so massive Proteste gegen die Süd-Ost-Passage gegeben, dass Staatsregierung und Bund erst nach langem Ringen einen Kompromiss schlossen.

Hartman sicherte auch zu, dass die Kabel so gut wie vollständig unterirdisch verlegt werden. "Wir rechnen mit 100 Prozent minus x", sagte er. "Es werden deutlich über 90 Prozent sein." Die Verlegung von Erdkabeln war die zentrale Voraussetzung dafür, dass die Staatsregierung die beiden Stromautobahnen letztlich akzeptierte. Dadurch verteuern sich die Projekte freilich um viele Milliarden Euro. "Wir rechnen mit dem Faktor vier bis acht", sagte Hartman.

Die Süd-Ost-Passage ist eine von zwei Stromautobahnen, die nach Abschaltung des letzten Atomkraftwerks in Bayern im Jahr 2022 Windstrom aus Norddeutschland nach Bayern transportieren sollen. Das Unternehmen Tennet, das mit SuedLink auch die andere Stromautobahn nach Süddeutschland errichtet, hatte das Projekt Ende Januar vom Netzbetreiber Amprion übernommen.

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Quelle:
SZ vom 21.03.2016
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