Naturschutz:Waldkauz ist Vogel des Jahres

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Der Waldkauz lebt gerne in Höhlen alter Bäume. (Foto: Peter Kühn/dpa)

Bekannt ist sein typischer Balzruf - aus Gruselfilmen.

Beim Anblick dieses Tieres entfleuchen dem geneigten Betrachter schnell schmachtende Laute. In freier Natur würde der Waldkauz vielleicht sogar auf diese antworten, mit dem für ihn typischen Balzruf. Bekannt ist der aus Gruselfilmen. Wenn auf der Leinwand die Nacht ihre unheimlichen Schatten wirft, ist es das "Huuh-hu-huuh" des Waldkauzes, das den Zuschauer erschaudern lässt.

Doch nicht wegen seiner cineastischen Berühmtheit hat der Landesbund für Vogelschutz (LBV) den Waldkauz, stellvertretend für alle Eulenarten, zum Vogel des Jahres 2017 erklärt. "Eulen sind unverzichtbare Bestandteile der Artenvielfalt", sagt LBV-Vorsitzender Norbert Schäffer. Mit dem Waldkauz werben die Naturschützer dafür, alte Bäume mit Höhlen zu erhalten. Die Höhlen in Fichten übrigens sind zu klein für Waldkäuze, da hilft es auch nicht, dass die Fichte (Picea abies) nun zum Baum des Jahres 2017 gekürt wurde.

Allerdings findet der Waldkauz am Tag in ihren Wipfeln Deckung. Akut bedroht sei der Vogel nicht, erklärt Christiane Geidel. Derzeit gebe es 6000 bis 9500 brütende Waldkauzpaare in Bayern, schätzt sie. Doch die Menschen müssten für die Bedürfnisse der Höhlenbrüter sensibilisiert werden. Geidel ist diplomierte Naturschützerin beim LBV und dort insbesondere für Uhus zuständig. Das sind die großen Eulenbrüder des Waldkauzes, wenn man so will.

Der Kauz bringt es auf die Größe einer Krähe, bei einem Gewicht von etwa einem Pfund und einer Spannweite von bis zu einem Meter. Der Uhu dagegen kann bis zu drei Kilogramm schwer werden, von Flügelspitze zu Spitze misst er locker 1,5 Meter. Uhus weckten bereits früh in Geidels Berufsleben ihre Leidenschaft für Eulenvögel. Als sie während ihrer Ausbildung eines Nachts einem Uhu so nahe kam, dass sie ihm tief in seine großen orangefarbenen Augen blicken konnte, da war es um sie geschehen. Die Knopfaugen des Waldkauzes glänzen zwar schwarz, sind aber nicht minder anziehend.

© SZ vom 14.10.2016 / mmm - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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