Naturschutz:Geograf Mergner bleibt BN-Vorsitzender

Lesezeit: 1 min

Der alte und neue BN-Vorsitzende: Richard Mergner. (Foto: Toni Mader/BN)

Der wiedergewählte Chef des Umweltverbands BUND in Bayern will den Freistaat ökologischer und sozialer machen

Bei der Jahresversammlung des Umweltverbands BUND Naturschutz (BN) in Bayern wurde Richard Mergner mit großer Mehrheit als Vorstand bestätigt. Der 60-Jährige, der 2018 dem langjährigen Vorsitzenden Hubert Weiger nachfolgte, erhielt bei der Sitzung in Hirschaid (Landkreis Bamberg) 95 Prozent der Stimmen. In seiner Bewerbungsrede am Samstag forderte er, Bayern "ökologischer und sozialer" zu gestalten.

Die Delegiertenversammlung fand teils vor Ort, teils online statt. Der Landesvorstand war vollständig in Hirschaid anwesend, die knapp 300 Delegierten waren online zugeschaltet, konnten sich an den Diskussionen beteiligen und online ihre Stimme abgeben.

Neben den klassischen Naturschutzthemen liegt Mergner besonders die Verknüpfung von Umwelt- und Sozialthemen am Herzen, was er auch in seiner Kandidaturrede betonte: "Wir brauchen einen Green Deal für Deutschland, der Menschen sozial absichert, in der Krise neue Arbeitsplätze schafft und den Weg in eine klimafreundliche Zukunft mit starken regionalen Kreisläufen weist. Wir wollen unser geliebtes Bayern ökologischer und sozialer machen."

Mergner zählt zu den bekanntesten Vertretern des einflussreichen Umweltverbandes. 1990 begann er als Mitarbeiter in der Nürnberger BN-Landesfachgeschäftsstelle. Nach Aufgaben als Regionalreferent für Mittel- und Oberfranken und BN-Verkehrsexperte wurde er 2002 Landesbeauftragter und damit Vorstandsmitglied. Auch beim übergeordneten Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) in Berlin ist Mergner aktiv, etwa als stellvertretender verkehrspolitischer Sprecher. Der Diplom-Geograf studierte Regionalplanung und Wirtschaftsgeografie in Freiburg und Bayreuth. Während des Studiums trat er in den BN ein und war Agrarreferent der Katholischen Landjugendbewegung in Bamberg.

Bereits seit 1996 bildeten Doris Tropper und Sebastian Schönauer das Stellvertreter-Duo beim BN. Tropper wurde ebenfalls im Amt bestätigt, Schönauer trat aus Altersgründen nicht mehr zur Wahl an. Zu seiner Nachfolgerin wählten die Delegierten Beate Rutkowski, die Vorsitzende der BN-Kreisgruppe Traunstein und bisher Beisitzerin im Vorstand.

In einer von den Delegierten verabschiedeten Resolution formulierte der Verband seine Forderungen an die nächste Bundesregierung. Laut einer Pressemitteilung des BN wird darin gefordert, dass die Klimagasemissionen bis spätestens 2040 auf Null gesenkt werden. Bis dahin sollen auch Erneuerbare Energien naturverträglich soweit ausgebaut sein, dass auf fossile Energieträger verzichtet werden kann. Weiter enthält die Resolution die Forderung nach einer umfassenden Verkehrswende, einer Agrarreform für nachhaltige Landwirtschaft und einer deutlichen Einschränkung des Flächenverbrauchs.

© SZ vom 05.07.2021 / sz,dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: