Natur:Häufigere Begegnungen mit Wiedehopfen

Die Corona-Krise hat manchmal auch etwas Gutes: Viele Menschen haben in Bayern in den vergangenen Wochen einen der seltenen Wiedehopfe sichten können. Mehr als 1000 Mal meldeten Menschen beim Landesbund für Vogelschutz (LBV) in Hilpoltstein in den vergangenen fünf Wochen, dass sie einen Wiedehopf an ihrem Fenster beobachtet hätten. Wegen der Ausgangsbeschränkungen habe es wohl überraschend viele und besondere Begegnungen mit dem orange-schwarzen Vogel mit der auffälligen Federhaube gegeben, teilte LBV-Ornithologe Simon Niederbacher am Dienstag mit. Viele Fotos und Videos zeigten Wiedehopfe, die durch Fenster schauten oder sogar daran klopften.

Der Wiedehopf hat in Bayern nach Angaben des LBV seit mehr als 20 Jahren keine regelmäßigen Brutplätze mehr. Die meisten dieser Vögel befinden sich nur auf der Durchreise nach Norden. Normalerweise brüten sie in Baumhöhlen und Erdlöchern, die jedoch rar sind. Deshalb nutzen sie auch Mauerlöcher an alten Gebäuden oder Scheunen. "Es ist durchaus möglich, dass Wiedehopfe auf der Suche nach einem Nistplatz auch moderne Gebäude unter die Lupe nehmen - selbst wenn sich dann herausstellt, dass es dort doch keine geeignete Höhle gibt", erläuterte Niederbacher. Ihr Spiegelbild im Fenster würden sie dann für einen Artgenossen halten und deshalb dagegen klopfen.

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