Kurioser PolizeieinsatzWenn die Schnecke zweimal klingelt

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Von Natur aus exhibitionistisch veranlagt: Nacktschnecken.
Von Natur aus exhibitionistisch veranlagt: Nacktschnecken. (Foto: Imago)

Sie brechen in Gärten ein, schleimen alles voll und treiben die Menschen in den Wahnsinn: Nacktschnecken. In Schwabach musste nun sogar die Polizei eingreifen.

Glosse von Thomas Balbierer

Nacktschnecken sind die Schurken der Tierwelt. Lautlos brechen sie in Gärten ein, zerstören vorsätzlich Gemüsepflanzen und Kräuter und hinterlassen bei ihren Verbrechen glänzende Schleimspuren. Besonders fiese Exemplare verstecken sich in Schuhen oder am Fahrrad-Handgriff, um ihre Opfer mit Glitschangriffen zu überfallen. Nichts und niemand ist vor ihnen sicher.

Die Polizei im mittelfränkischen Schwabach meldete die neueste Masche der Exhibitionisten-Mafia: den Klingelterror. Nach Mitternacht begann es dieser Tage in mehreren Wohnungen eines Mehrfamilienhauses plötzlich an der Tür zu läuten. Man kennt das Klingelputzen als harmlosen Jugendstreich, doch diesmal war es perfider. Der Lärm schien aus dem Nichts zu kommen und hörte einfach nicht auf. Die schlaflosen Bewohner waren irgendwann so zermürbt, dass sie die Polizei riefen. Als die Streife eintraf, läutete es stur weiter, wie die Polizeiinspektion Schwabach mitteilt.

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Die Polizisten starteten umfangreiche Ermittlungen und identifizierten eine Nacktschnecke, „die fleißig über die Sensoren des Klingelbrettes kroch“. Die Schleimspur an den Namensschildern will man sich gar nicht vorstellen. Anders als bei anderen gefährlichen Sommerlochtieren schossen die Beamten diesmal nicht drauflos, sondern beließen es laut eigenen Angaben bei weniger tödlichen Zwangsmaßnahmen: „Nachdem die Nacktschnecke durch die Polizeibeamten zur Schnecke gemacht, über die Reviergrenzen belehrt und auf eine angrenzende Wiese verbracht wurde, konnten die Anwohner ihre Nachtruhe endlich fortsetzen.“

Wer den Modus Operandi von Nacktschnecken kennt, weiß allerdings, dass die Gefahr nur kurzfristig gebannt ist. Die Weichtiere sind knallharte Wiederholungstäter, immer wieder kehren sie an Tatorte zurück und treiben ihre Opfer in den Wahnsinn. Geheimdienstkreise vermuten Putin hinter den Attacken.

Die Politik darf nicht weiter wegschauen! Wie einst die Klimakleber müssen auch diese klebrigen Ganoven als kriminelle Vereinigung verfolgt werden. Bundesinnenminister Alexander Dobrindt sollte umgehend ein Betätigungsverbot aussprechen, Ministerpräsident Markus Söder eine bayerische Schleimpolizei ins Leben rufen. Wahrscheinlich kann am Ende aber nur ein Mann den Krieg der Schnecken befrieden: Donald Trump.

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