Nachhaltigkeit:Pakt für eine bessere Welt

47 Organisationen fordern mehr Bildung für nachhaltige Entwicklung in Bayerns Schulen.

Einen Paradigmenwechsel im bayerischen Bildungswesen fordern 47 Verbände, Vereine und Organisationen in Bayern. Sie haben sich am Mittwoch in München zu einem Aktionsbündnis zusammengeschlossen, das sich für mehr "Bildung für nachhaltige Entwicklung" (BNE) einsetzt. Die Themen sind weitreichend: Klimawandel, Artensterben, Menschenrechtsverletzungen, Armut, Krieg. Konkret sollen Schüler lernen, bei allem Tun auch an die Zukunft der Erde zu denken, entsprechend zu handeln und die Auswirkungen ihrer Handlungen auf die Welt zu verstehen.

Aus Sicht der 47 bayerischen Organisationen geschieht auf diesem Feld noch viel zu wenig im Freistaat. Unter anderem der Bayerische Lehrer- und Lehrerinnenverband, Studierendenvertreter der Landesastenkonferenz, der Bund Naturschutz oder auch die Jugendorganisationen der Grünen und der SPD unterzeichneten diesen "Pakt" und fordern von der Staatsregierung einen Masterplan, mehr inhaltlichen Raum im Lehrplan, entsprechende Fortbildungen für Lehrer und mehr Budget. BNE müsse Leitprinzip aller Bildungseinrichtungen und Schulformen werden.

Grundlage des Bündnisses soll die von den Vereinten Nationen 2015 verabschiedete Nachhaltigkeitsagenda und ihre Vision einer friedlichen Gesellschaft sein. Darin sind 17 Ziele festgelegt, etwa nachhaltiger Konsum, nachhaltige Produktion oder Geschlechtergerechtigkeit.

Zuspruch kam von den Grünen im Landtag: Max Deisenhofer forderte "mehr als ein paar Projekte" in Schulen. BNE solle alle Bereiche durchziehen, dafür aber müssten CSU und Freie Wähler "Schule und Bildung endlich vielfältiger und breiter denken". Im Kultusministerium sah man dagegen keinen dringenden Handlungsbedarf: Das Thema sei wichtig, daher ist es bereits in allen Lehrplänen verankert. Darüber hinaus gebe es seit einigen Monaten eine eigene Stabstelle für BNE, Umweltbildung und Klimaschutz im Ministerium.

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