Süddeutsche Zeitung

Nachfahren von NS-Opfern:Kritik an Abschiebungen

Nachfahren von Opfern des NS-Regimes haben sich wegen der Asylpolitik der Staatsregierung an Ministerpräsident Markus Söder (CSU) gewandt. Die mehr als 20 Unterzeichner eines offenen Briefes fordern die Beachtung der Menschenrechte für Geflüchtete ein und fordern ein Ende der Abschiebungen nach Afghanistan. "Eine Lehre aus der deutschen Geschichte muss darin bestehen, rechtzeitig einzuschreiten, wenn staatliches Unrecht droht. Die Abschiebungen in Kriegs- und Krisengebiete ist ein solches Unrecht", heißt es in dem auf den 17. Dezember datierten Brief. Die Unterzeichner seien zwar erleichtert, "dass Sie das Grundrecht auf Asyl für unantastbar erklären". Aber zugleich sei es "unerträglich, wenn Menschen aus der Volksgruppe der Roma" in bayerischen Lagern interniert würden. Die Abschiebungen nach Afghanistan, bei denen "unschuldige Menschen aus ihrem Leben" gerissen würden, bezeichnen die Unterzeichner daher als "Deportation" - ohne Auschwitz und Afghanistan gleichsetzen zu wollen, hieß es.

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SZ vom 19.12.2018 / epd
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