Süddeutsche Zeitung

Nach spektakulärer Rettung:Riesending-Höhle ist verschlossen

Die spektakuläre Rettungsaktion in der Riesending-Höhle soll sich nicht wiederholen. Darum ist der Eingang nun mit einem schweren Gitter verriegelt. Wer künftig einsteigen will, wird genau unter die Lupe genommen.

Deutschlands tiefste Höhle ist zugesperrt. Die Riesending-Schachthöhle bei Berchtesgaden ist nach der spektakulären Rettung des Forschers Johann W. mit einem massiven Stahlgitter verschlossen worden. Am Freitag gingen die Arbeiten zu Ende. "Die Höhle ist zu", sagte ein Sprecher der Bayerischen Staatsforsten. "Der Bärenkäfig ist fertig." So nennen die Arbeiter die Absperrung.

Die Höhle wurde wegen Befürchtungen geschlossen, Ungeübte könnten aus Neugier einsteigen. Wer künftig in die Höhle will, muss bei der Gemeinde Bischofswiesen nachfragen, denn die hat den Schlüssel. Allerdings gibt es harte Kriterien. Dazu gehören eine Versicherung, die die Kosten für eine mögliche Rettung deckt, wissenschaftliches Interesse und eine gute körperliche Verfassung.

Der Höhlenforscher W. hatte am Pfingstsonntag bei einem Steinschlag in 1000 Metern Tiefe ein Schädel-Hirn-Trauma erlitten. In einer aufwändigen Aktion war der 52-Jährige aus Deutschlands tiefster Höhle geholt worden und sah am 19. Juni, nach 274 Stunden, wieder das Tageslicht.

Er befindet sich seither in der Unfallklinik in Murnau und hat die Intensivstation inzwischen verlassen können. "Es geht ihm den Umständen entsprechend gut", teilte die Klinik mit. Wie lange er noch im Krankenhaus bleiben muss, ist unklar.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.2021071
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ.de/dpa/infu
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.