CSU-Chef Horst Seehofer muss sich wegen seiner Androhung eines Bruchs der schwarz-gelben Koalition im Bund Kritik aus den eigenen Reihen gefallen lassen. "Konservativen würde man weniger verzeihen, wenn sie sich aus der Verantwortung stehlen", sagte Unionsfraktionsvize Johannes Singhammer dem Magazin Der Spiegel.
Auch der ehemalige CSU-Chef Erwin Huber warnte seinen Nachfolger an der Parteispitze vor politischen Experimenten: "Die große Mehrheit der CSU-Wähler will diese Koalition und diese Kanzlerin - und keine politischen Experimente."
Seehofer hatte in einem Stern-Interview Anfang vergangener Woche die Koalition in Berlin wissen lassen, dass die CSU weitere Rettungszahlungen an Schuldenstaaten ohne Auflagen nicht mittragen werde - und ohne die CSU habe die Koalition keine Mehrheit. Später ruderte Seehofer zurück: Er habe das Wort Koalitionsbruch nie in den Mund genommen und er habe auch nicht die Absicht, dies zu tun.