Die Polizei hat in Oberbayern die illegale Sammlung eines Waffennarren ausgehoben. Auf dem Anwesen des Mannes im nordöstlichen Landkreis Mühldorf fand sie 26 Gewehre, Pistolen und Revolver, für die der Verdächtige keine Besitzerlaubnis vorweisen konnte, sowie einen Schlagring, 15 Kilogramm illegale Munition und 1,8 Kilogramm Treibladungspulver und stellte sie sicher. Hinweise auf politische oder extremistische Hintergründe seien nach derzeitigem Ermittlungsstand auszuschließen, teilte ein Polizeisprecher der Süddeutschen Zeitung mit. Vielmehr sei "eine Art Sammelleidenschaft anzunehmen", der Umfang sei "ungewöhnlich".
Die Vorschriften zur Waffenlagerung waren dem Mann offenbar einerlei. Bei knapp vier Dutzend Gewehren, Pistolen und Revolvern, die der Verdächtige legal besaß, und bei 400 Kilogramm Munition stellten die Ermittler eine unzureichende Aufbewahrung fest. Diese legalen Waffen wurden von der Waffenbehörde des Landratsamtes Mühldorf eingezogen. Sie prüft, ob weiterhin eine waffenrechtliche Zuverlässigkeit vorliegt.
Laut Waffengesetz büßen solche Personen die nötige Zuverlässigkeit zum Besitz von Waffen ein, bei denen Tatsachen die Annahme rechtfertigen, dass sie mit Waffen "nicht vorsichtig oder sachgemäß umgehen oder diese Gegenstände nicht sorgfältig verwahren werden". Im Landkreis Miesbach wurde einem Rentner die Zuverlässigkeit für zehn Jahre abgesprochen, weil er eine Pistole falsch aufbewahrt hatte.