Mordprozess in Nürnberg:Ins Herz gestochen

Sie wollte nicht zu ihm zurück - deshalb soll ein 39-Jähriger seine Exfrau ermordet und sich an der Leiche vergangen haben. Nun hat der Mann ein Teilgeständnis abgelegt.

Mord ist immer grausam, doch dieser Fall erregt besonderes Entsetzen: Weil sie nicht zu ihm zurückkehren wollte, soll ein 39-jähriger Türke im Juli 2008 seine geschiedene Frau erstochen haben.

Anschließend, sagt die Staatsanwaltschaft, habe er sich an der Leiche vergangen und Geld aus der Brieftasche der Toten entwendet haben.

Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der Lagerverwalter seine Exfrau damals in deren Wohnung aufsuchte, weil sie sich weigerte, nochmals mit ihm eine Beziehung einzugehen.

Sieben Mal soll er dann mit einem 13 Zentimeter langen Messer auf die Frau eingestochen haben. Zwei Stiche trafen das Herz - das Opfer verblutete. Anschließend soll der Beschuldigte die Leiche geschändet haben.

Bereits etwa zwei Wochen vor der Tat soll der Mann sie geohrfeigt, mit einem Messer bedroht und zum Geschlechtsverkehr aufgefordert haben. Der zehn Jahre alte Sohn soll die Vorgänge damals beobachtet haben.

Wenige Tage nach dem Mord wurde der Mann festgenommen. Die Anklage lautet auf Mord, versuchte Vergewaltigung mit Körperverletzung und Bedrohung.

Nun hat der Prozess gegen den Verdächtigen vor dem Landgericht Nürnberg begonnen. Gleich zu Beginn hat der Angeklagte ein Teilgeständnis abgelegt: In einer von seinem Verteidiger verlesenen Erklärung gab er zu, die Mutter dreier Kinder getötet zu haben.

"Er bedauert das Geschehene und würde alles darum geben, dieses wieder rückgängig zu machen", sagte der Verteidiger. Zum Vorwurf der Vergewaltigung äußerte er sich nicht und ließ auch keine weiteren Fragen zu.

Für das Verfahren sind drei Verhandlungstage angesetzt, das Urteil soll am 18. März fallen.

© sueddeutsche.de/ddp/cgn - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: