Mordfall Peggy:Verdächtiger aus Untersuchungshaft entlassen

Mordfall Peggy

Ein Gedenkstein mit dem Porträt des Mädchens Peggy auf dem Friedhof im bayerischen Nordhalben.

(Foto: dpa)
  • Der im Mordfall Peggy tatverdächtige Bestatter Manuel S. ist vom Amtsgericht Bayreuth freigelassen worden.
  • Sein widerrufenes Teilgeständnis könne nicht mehr gegen ihn verwendet werden. Weitere Ermittlungsergebnisse würden keinen dringenden Tatverdacht begründen.

Von Claudia Henzler, Nürnberg

Das Amtsgericht Bayreuth hat den Tatverdächtigen im Mordfall Peggy am Montag freigelassen. Wie das Polizeipräsidium Oberfranken und die Staatsanwaltschaft Bayreuth mitteilten, wurde die Untersuchungshaft gegen Manuel S. aufgehoben. Der 41-Jährige hatte kürzlich dagegen Beschwerde eingelegt. Es gebe keinen Beweis für die Beteiligung seines Mandanten an der Tötung, hatte Anwalt Jörg Meringer gesagt.

Das Amtsgericht habe einen dringenden Tatverdacht verneint, da das widerrufene Teilgeständnis nach Ansicht des Ermittlungsrichters nicht mehr gegen den Beschuldigten verwendet werden könne. Dabei spielt offenbar eine Rolle, dass bei der Befragung kein Verteidiger anwesend war. Außerdem begründe das Spurenbild am Fundort der Leiche zwar, dass der 41-Jährige die Leiche dort abgelegt habe, aber nicht ein mögliches vorausgegangenes Tötungsdelikt. Auch weitere Ermittlungsergebnisse, wie etwa Aussagen anderer Personen, würden keinen dringenden Tatverdacht für eine Sexualstraftat oder ein Tötungsdelikt begründen.

Die Staatsanwaltschaft Bayreuth kündigte an, die Begründung des Beschlusses und die Rechtslage eingehend zu überprüfen und dann zu entscheiden, ob sie Beschwerde gegen den Beschluss einlegen wird.

Die damals neun Jahre alte Peggy war 2001 auf dem Heimweg von der Schule verschwunden. Im Juli 2016 wurden Teile ihres Skeletts in einem Wald bei Rodacherbrunn im thüringischen Saale-Orla-Kreis gefunden, knapp 20 Kilometer von Peggys Heimatort Lichtenberg (Landkreis Hof) entfernt. Im Dezember 2018 wurde Manuel S. festgenommen.

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Davon gehen die Ermittler aus, die neue Details zu dem Fall veröffentlicht haben. Der Anwalt des Tatverdächtigen hat indes Haftbeschwerde eingelegt.

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