Süddeutsche Zeitung

Oberbayern:Nach tödlicher Falschfahrt auf der Autobahn - Polizei ermittelt wegen Mordes

Ein 38-Jähriger soll in Oberbayern mit Absicht mehrere schwere Unfälle verursacht haben. Er war ohne Licht in den Gegenverkehr gerast.

Gegen den Falschfahrer, der am Sonntagabend auf der A 94 in Oberbayern mehrere schwere Unfälle verursacht hat, wird wegen Mordes ermittelt. Wie die Polizei am Mittwoch mitteilte, soll der 38-Jährige absichtlich falsch auf die Autobahn gefahren sein, um einen Zusammenstoß zu provozieren. Mit hohem Tempo und ohne Licht sei er auf Höhe von Winhöring (Landkreis Altötting) in ein entgegenkommendes Fahrzeug gerast, woraufhin weitere Autos miteinander kollidierten. Ein Mann wurde dabei getötet, drei weitere Menschen wurden verletzt. Der Falschfahrer kam mit lebensgefährlichen Verletzungen ins Krankenhaus, er liegt zurzeit auf der Intensivstation. Inzwischen ist er nicht mehr in Lebensgefahr.

Gegen den Mann aus dem Landkreis Rottal-Inn wird nun wegen Mordes, mehrfachen versuchten Mordes, gefährlicher Körperverletzung und weiterer Delikte ermittelt. Die Polizei geht nach der Auswertung von Spuren, Zeugenaussagen und weiteren Ermittlungen davon aus, "dass der 38-Jährige den Frontalzusammenstoß in suizidaler Absicht bewusst herbeiführte". Ein Gericht hat einen Haftbefehl gegen den Verdächtigen erlassen.

Anmerkung der Redaktion: Die Berichterstattung über Suizide gestalten wir bewusst zurückhaltend. Der Grund für unsere Zurückhaltung ist die hohe Nachahmerquote nach jeder Berichterstattung über Suizide. Wenn Sie sich selbst betroffen fühlen, kontaktieren Sie bitte umgehend die Telefonseelsorge. Unter der kostenlosen Hotline 0800-1110111 oder 0800-1110222 erhalten Sie Hilfe von Beratern, die schon in vielen Fällen Auswege aus schwierigen Situationen aufzeigen konnten.

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