Mord in Tschechien: Leiche zerstückelt

Ein Mann aus Nürnberg ist in Tschechien Opfer eines Raubmordes geworden. Der 35-Jährige galt seit einer angeblichen Dienstreise Anfang Juni als vermisst. Eine Prostituierte, ihr Mann und ein Komplize wurden inzwischen festgenommen.

Ein 35 Jahre alter Mann aus Nürnberg ist in Tschechien Opfer eines Raubmords geworden. Polizisten hätten die Leiche des Deutschen zerstückelt und in mehreren Plastiktüten verpackt in einem Wald bei Sokolov (Böhmen) gefunden, teilten die Behörden in Karlovy Vary (Karlsbad) mit.

Die tschechischen Ermittler hätten drei Verdächtige festgenommen. Gegen eine 27 Jahre alte Prostituierte, ihren Mann und einen Komplizen sei Haftbefehl erlassen worden.

Nach ersten Erkenntnissen hatte der Mann die Prostituierte in einem Nürnberger Animierlokal kennen gelernt. Anfang Juni hatte er sie unter dem Vorwand einer Dienstreise in Tschechien besuchen wollen. Seitdem galt er als vermisst.

"Die Festgenommenen werden des Mordes beschuldigt. Bei einer Verurteilung drohen ihnen bis zu 15 Jahre Haft", teilte die Staatsanwaltschaft in Tschechien mit. Die zwischen 24 und 27 Jahre alten Verdächtigen waren nach Angaben der Behörden von einem Sondereinsatzkommando der Polizei in Karlsbad überwältigt worden.

Das Trio steht auch im Verdacht, die Scheckkarte des Deutschen benutzt zu haben, um schätzungsweise 4.750 Euro abzuheben. Es soll unter anderem Fotos der drei geben, die von Kameras an Geldautomaten gemacht wurden. Zudem soll es Spuren der mutmaßlichen Täter im Auto geben, das dem Opfer entwendet wurde.

Wie aus Polizeikreisen in Prag verlautete, wird untersucht, ob dem Deutschen K.-o.-Tropfen verabreicht wurden. Einer der Verdächtigen habe die Ermittler zum Fundort der Leiche geführt, hieß es. Vermutlich waren die in Plastiktüten verpackten Leichenteile dort am 3. Juni vergraben worden. Ein Polizist sprach von einem "grässlichen Anblick".