Mord an Zwölfjähriger:Angeklagter im Fall Franziska gesteht

Prozess Mordfall Franziska

Der Angeklagte im Gerichtssaal des Landgerichts in Ingolstadt.

(Foto: dpa)
  • Der Angeklagte im Fall Franziska hat gestanden, die Zwölfjährige in Ingolstadt vergewaltigt und getötet zu haben.
  • Sein Anwalt verlas eine entsprechende Erklärung, der 27-Jährige bestätigte sie mit einem kurzen "ja".
  • Demnach hat er das Mädchen erst in seinem Auto missbraucht und es dann mit einem Holzscheit erschlagen.

Im Prozess um den Mord an der zwölf Jahre alten Franziska in Ingolstadt hat der Angeklagte gestanden, das Mädchen vergewaltigt und getötet zu haben. Seine Verteidigung verlas vor dem Ingolstädter Schwurgericht eine Erklärung, in der der 27-Jährige die Tat einräumte.

Demnach sei er im Februar 2014 mit seinem Toyota ziellos durch die Gegend gefahren. Bei einem Skatingplatz sei ihm Franziska aufgefallen, die dort mit ihren Freundinnen war. Er habe beobachtet, wie das Mädchen mit dem Fahrrad wegfuhr, habe der Zwölfjährigen aufgelauert und sie aufgefordert, sich zu ihm ins Auto zu setzen.

Dort missbrauchte er sie. Zur Vertuschung dieser Tat "beschloss der Angeklagte sodann, die Geschädigte zu töten", wie es in der Erklärung hieß, die grausame Details nicht ausspart. Er habe zunächst versucht, das Kind mit seinem Gürtel zu erdrosseln. "Der Tod trat dadurch jedoch nicht ein." Er habe ihr dann mit einem anderen Holzstück seitlich auf ihren Kopf geschlagen.

Der Angeklagte selbst äußerte sich nicht, Nachfragen wurden nicht zugelassen. Auf die Frage des Richters, ob die Erklärungen zutreffen, sagte er nur: "Ja."

Es ist der zweite Verhandlungstag im Prozess um den Tod der Zwölfjährigen. Der erste Prozesstag war schon nach wenigen Minuten zu Ende gegangen, weil der Angeklagte kurz zuvor im Gefängnis angegriffen worden war. Ein Mithäftling hatte ihn in der Justizvollzugsanstalt Kaisheim (Landkreis Donau-Ries) niedergestochen und verletzt.

Angesichts der Anfeindungen sah Anwalt Adam Ahmed sich veranlasst, eine weitere Erklärung vorzulesen. "Wir distanzieren uns in aller Deutlichkeit von diesem, dem Verfahren zu Grunde liegenden Geschehen", sagte er und sprach Franziskas Familie sein Mitgefühl aus. Allerdings habe der Angeklagte einen "selbstverständlichen Anspruch" auf ein faires Verfahren, betonte Ahmed.

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