Braten geklaut:Das Geständnis „schmatzend in der Tür“

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Leugnen wäre sinnlos gewesen: Die Schweinsbraten-Diebe verspeisten gerade ihre Beute, als die Polizei an der Wohnungstür klingelte. (Symbolbild) (Foto: Johannes Simon)

In Oberbayern haben zwei offenbar enorm hungrige Männer einer Frau einen Schweinsbraten vom Balkon gestohlen. Wie hätten sie reagiert, wenn sie dort stattdessen eine Packung Tofu gefunden hätten?

Glosse von Max Weinhold, Mittenwald

Sobald die Tage kürzer werden und die Nächte länger, warnt alljährlich die Polizei vor Einbrechern: Sie rät zum Schließen von Türen und Fenstern beim Verlassen der Wohnung, zu Bewegungsmeldern, zur Beleuchtung des Eingangsbereiches und zu derlei mehr.

Welche dieser Ratschläge eine im oberbayerischen Mittenwald bei Garmisch-Partenkirchen lebende Frau beachtet hat, ist nicht überliefert. Sehr wohl dagegen der Rest der Geschichte: Am Sonntagabend beobachtete sie, wie sich zwei Nachbarn auf ihrem Balkon bedienten. In welchem Stockwerk des Wohnkomplexes sich dieser befand, kann ein Sprecher der Polizeiinspektion Garmisch-Partenkirchen nicht sagen. Durchaus aber, was die Frau auf dem Balkon deponiert hatte: einen vakuumierten Schweinsbraten. Welch Leichtsinn, würden Einbruchspräventions-Experten anmerken.

Statt ihre Nachbarn selbst anzusprechen, alarmierte die um den Braten gebrachte Frau sofort die Polizei. Für die Kollegen habe es sich erst mal um einen normalen Diebstahl gehandelt, erklärt der Sprecher. Als die Täter dann aber nach dem Klingeln konfrontiert mit dem Vorwurf des Schweinsbraten-Klaus „schmatzend in der Tür“ gestanden hätten, habe das schon für Erheiterung gesorgt.

Die Diebe, ein 48-jähriger „Haupttäter“ und ein 22-jähriger Komplize, hatten den Braten in der Zwischenzeit nämlich schon zur Hälfte zubereitet. Es sei schwierig für sie gewesen, die Tat abzustreiten. „Sie hatten nicht viel einzuwenden, es war offensichtlich“, sagt der Sprecher.

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Die Polizei ermittelt gegen die Männer nun wegen Diebstahls. Schließlich sind noch zentrale Fragen zu klären: Wie groß muss der Hunger gewesen sein, von dem sie angetrieben waren? Hatten sie es gezielt auf Schweinefleisch abgesehen? Wie hätten sie reagiert, wenn sie stattdessen auf eine Packung Tofu gestoßen wären?

Ebenfalls ungewiss ist, ob die Frau die übrige Hälfte ihres Bratens noch verspeist hat. Denkbar wäre das, zum Zeitpunkt der Wohnungsdurchsuchung lag sie nämlich noch unberührt im Diebeskühlschrank – und somit innerhalb einer geschlossenen Wohnung und überdies gesichert durch einen Bewegungsmelder zur Beleuchtung. Renommierte Einbruchsvorsorge-Spezialisten meinen: ein fantastisches Versteck.

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