Corona-Pandemie:Ein Traum von Söder und Kartoffelsalat

Sitzung des bayerischen Kabinetts

Sogar der bayerische Ministerpräsident soll schon in dem einen oder anderen Traum vorgekommen sein.

(Foto: dpa)

Die Pandemie verändert auch unsere Träume, das besagen Studien. Es ist ein ziemliches Wirrwarr - manchmal kommt sogar der Ministerpräsident vor.

Glosse von Maximilian Gerl

Neulich saß Markus Söder mit am Küchentisch. Ein wenig griesgrämig schaute er drein, wer mag es ihm verdenken in Corona-Zeiten. Wirklich erstaunlich aber war, dass alle anderen seine Anwesenheit als selbstverständlich hinnahmen. Der Ministerpräsident gehörte halt dazu und wäre auch bei jeder Polizeikontrolle als Mitglied des Hausstands ausgegeben worden. Dann blickte er noch einmal griesgrämig vom Küchentisch auf und wich dem Weckerklingeln.

Bei der anschließenden Küchenvisite wurde zum Glück kein Söder angetroffen (was, so viel darf man annehmen, wohl auch ihm ganz recht war). Was dagegen blieb und bleibt, sind seltsame Traumbilder. Wenn man Berichten traut, umfangen sie inzwischen häufiger die Menschen. Auch Studien haben untersucht, wie die Pandemie und ihre Folgen weltweit das Schlafen verändern. Von Albträumen über Wirrwarr bis zu ausgemachtem Blödsinn scheint alles dabei zu sein; vielleicht auch, weil allzu viele Ausflüchte aus dem Alltag nicht möglich sind. Und die, die übrig sind, bieten sich mitunter nur bedingt zur Nachahmung an - siehe die Fahrt, die kürzlich eine Frau im Landkreis Donau-Ries unternahm. Sie drehte so viele Runden in einem Kreisverkehr, dass sie den Wagen am Straßenrand parken musste, um sich zu übergeben.

Im Unterallgäu hingegen warf ein Unbekannter mit Zwiebeln herum und demolierte dabei die Jalousie eines Wohnhauses, der Schaden beläuft sich laut Polizei auf 3000 Euro. Da war die Idee eines Buben besser: Er setzte bei Aschaffenburg eine Flaschenpost aus, die über den Main nach Hanau trieb und den dortigen Hafenmitarbeitern viel Freude machte. Sie schickten dem Absender ein Geschenkpaket zurück. Doch lebt dieses Beispiel von seiner Einmaligkeit. Bei Tausenden Trittbrettschreibern gingen den Häfen womöglich die Präsente und der Spaß aus, die Realität ist da meist unerbittlich.

Letztlich garantiert der Ausflug in die Traumwelt komfortabel Überraschungen - nur nicht immer ein Happy End. So zauberte kürzlich der Kollege K. einen wahrhaft traumhaften bayerischen Kartoffelsalat. Dieser musste nachgekocht und dem Chef zur Abnahme vorgesetzt werden. Als man endlich selber zur Gabel greifen durfte, genau: wieder dieser Wecker. Aus der Traum.

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