Mittelfranken:Gaffer behindern Rettungskräfte

"Die Leute standen in mehreren Reihen mit ihren Kameras", berichtet die Polizei nach einem Unfall auf der A 6 bei Roth. Ein Durchkommen zum Einsatzort sei zunächst unmöglich gewesen.

Nach mehreren Lkw-Auffahrunfällen mit einem Schwerverletzen auf der Autobahn 6 bei Roth in Mittelfranken haben rund 80 Schaulustige am Montagmorgen die Arbeit der Rettungskräfte stark behindert. Ein Polizeisprecher sprach von "katastrophalen Zuständen".

Die Gaffer hätten teils direkt im Unfallbereich versucht, Foto- und Filmaufnahmen von einem Getränkelaster zu machen, dessen Ladung - vor allem Getränke-Dosen- , sich über die gesamte Fahrbahn verteilt hatte. "Die Leute standen in mehreren Reihen mit ihren Kameras."Die Polizei musste letztlich Absperrmaßnahmen einleiten, um die Schaulustigen zurückzudrängen. "Das hat eine große Zahl Einsatzkräfte gebunden, die eigentlich dazu da sind, Leben zu retten", betonte der Sprecher.

Schwaben
:Wenn die perfekte Rettungsgasse Feuerwehrleute zu Tränen rührt

Ein Feuerwehrauto kommt schnell zum Einsatzort, weil alle Platz machen. Ein Video über die Fahrt hat schon fast eine Million Klicks.

Weil etliche Personen ihre Fahrzeuge verlassen hatten, um Fotos zu machen, sei auch die Bildung einer Rettungsgasse so gut wie nicht möglich gewesen. "Die Rettungsfahrzeuge sind zunächst überhaupt nicht zum Unfallort durchgekommen", erläuterte der Sprecher.

Die Autobahn in Richtung Heilbronn war mehrere Stunden voll gesperrt. Der schwer verletzte Fahrer eines Kleintransporters, der auf das Stauende aufgefahren war, wurde mit dem Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus geflogen.

© SZ.de/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: