Landwirtschaft in Bayern: Warum in Mittelfranken Äcker verlost werden

Fast das ganze Dorf Humprechtsau ist auf den Beinen und marschiert mit zum nächsten sogenannten Loszug auf dem Osing. (Foto: Martina Kriegbaum)

Der Brauch ist alt, sehr alt. So alt, dass er sogar Kulturerbe wurde. Und er treibt alle zehn Jahre die Bauern aus Herbolzheim, Humprechtsau, Krautostheim und Rüdisbronn auf den Osing. Denn die Fläche wird regelmäßig neu verteilt – und dann geht es ans Handeln und Tauschen.

Alle zehn Jahre wiederholt sich in Mittelfranken ein sehr alter Brauch: Bei Bad Windsheim werden die Äcker am Osing verlost. Besagter Osing ist eine gemeinschaftliche Nutzfläche so groß wie 380 Fußballfelder, die jeweils neu an die Bauern der Gemeinden Herbolzheim, Humprechtsau, Krautostheim und Rüdisbronn verteilt wird. Vergangenes Wochenende war es wieder so weit. 141 sogenannte Rechtler zogen am Freitag ihre Lose bei der Osingverlosung, die mittlerweile zum immateriellen Kulturerbe Deutschlands zählt.