Mit neuen Attraktionen:Frischer Glanz in der Schatzkammer

Mit neuen Attraktionen: Direktor Richard Loibl (links) und Minister Bernd Sibler vor der Inszenierung Fluchtballon von Naila.

Direktor Richard Loibl (links) und Minister Bernd Sibler vor der Inszenierung Fluchtballon von Naila.

(Foto: www.altrofoto.de)

Museum der Bayerischen Geschichte in Regensburg wieder geöffnet

Von Hans Kratzer, Regensburg

Das Museum des Hauses der Bayerischen Geschichte in Regensburg ist seit Dienstag wieder geöffnet. Die Betreiber haben die durch die Corona-Krise bedingte Schließung genützt, um Baumängel zu beseitigen und die Dauerausstellung mit neuen Elementen zu ergänzen. "Wir haben die letzten Monate auf Hochtouren an unseren Projekten gearbeitet", sagt Richard Loibl, der Direktor des Hauses der Bayerischen Geschichte. Wenn am 4. Juni der erste Geburtstag des Museums gefeiert wird, soll die Dauerausstellung um viele Attraktionen reicher sein.

Kunstminister Bernd Sibler nannte die Eröffnung "einen wichtigen Meilenstein für das kulturelle Leben in Bayern" und freute sich, "nun endlich wieder die Schatzkammer unseres Freistaats mit einzigartigen, hochkarätigen und ganz besonderen Exponaten öffnen können". Aber auch für den Besuch des Museums gelten strenge Schutz- und Hygieneregeln. Es herrscht Maskenpflicht für alle Besucherinnen und Besucher, der Mindestabstand von 1,5 Metern muss eingehalten werden, Gruppenbildungen sind zu vermeiden. Im großzügig angelegten Neubau des Museums gehen die Verantwortlichen aber trotz Begrenzung der zeitgleich möglichen Besucherzahl nicht von längeren Wartezeiten aus. Führungen durch die Ausstellung werden am 26. Mai wieder aufgenommen. An diesem Tag werden auch das angeschlossene Wirtshaus sowie der Biergarten wieder geöffnet.

Große Aufmerksamkeit dürfte die neue Lande-Inszenierung mit dem sogenannten Fluchtballon von Naila finden. Es handelt sich dabei um eine Szene mit dem selbstkonstruierten Heißluftballon, mit dessen Hilfe in den späten 70er Jahren DDR-Bürger unter großem Risiko nach Bayern flüchteten, um hier in Freiheit leben zu können. Gondel, Windmaschine und eine halb gefüllte Ballonhülle machen die Inszenierung des Fluchtballons von Naila in der Dauerausstellung perfekt. Aus konservatorischen Gründen wurde freilich nicht die Originalballonhülle aus Naila aufgeblasen, die ohnehin viel zu groß wäre. Sie bleibt in der eigens für sie angefertigten Vitrine aufbewahrt. Möglich gemacht hat diese Inszenierung Michael "Bully" Herbig, der Regisseur des Erfolgsfilms "Ballon" aus dem Jahr 2018. Er hat dem Haus der Bayerischen Geschichte die Requisiten des Original-Film-Sets als Leihgabe zur Verfügung gestellt.

Darüber hinaus ist im Foyer des Museums die Fotoausstellung "Zeitlang" des SZ-Redakteurs Sebastian Beck zu sehen. Gut 30 großformatige Fotografien spiegeln das Lebensgefühl in den eher unbekannten Winkeln abseits der Metropolen und Tourismuszentren des Freistaats wider. Auch die bisher verschobene Eröffnung der Bayerischen Landesausstellung "Stadt befreit. Wittelsbacher Gründerstädte" im Wittelsbacher Schloss in Friedberg sowie im Feuer-Haus in Aichach ist jetzt in Sicht. Von der Technik her sei alles bereit, jetzt werden nach und nach die wertvollen Exponate aus deutschen und europäischen Museen angeliefert.

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