Nachts um drei klopft die Polizei an das Fenster von Hassans Wohnung in Miltenberg. Sechs oder sieben Wagen stehen draußen, erzählt Hassan A. Er zieht sich etwas über, öffnet die Tür einen Spalt – der Polizist drückt sie direkt auf. Ob er Hayat A. kenne, fragt einer. „Ja, das ist meine Mutter“, sagt Hassan A. „Die muss abgeschoben werden“, antwortet der Beamte. So erinnert sich Hassan A. an die Nacht vom 25. auf den 26. März, als plötzlich die Polizei in seiner Wohnung steht – nur wenige Stunden, nachdem bei seiner Mutter Metastasen in der Leber festgestellt wurden. „Im fortgeschrittenen Stadium“, sagt Hassan A., dessen Name, genau wie der seiner Mutter, zu ihrem Schutz hier nur abgekürzt vorkommen soll.
MiltenbergAbschiebung nach Krebsdiagnose: Aus der Klinik direkt ins Flugzeug
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Ende März erhält Hayat A. eine Krebsdiagnose – und wird noch in derselben Nacht aus dem Krankenhaus abgeschoben. Werden jetzt die Schwächsten abgeschoben, die sich nicht wehren können?
Von Joshua Sprenger
Die Kinder haben schnell Deutsch gelernt, die Eltern könnten bald als Fachkräfte arbeiten. Die Familie aber darf nicht bleiben, weil ihr Asylgesuch abgelehnt wurde. Über ein System, das die Falschen abschiebt, und engagierte Bürger aus Dinkelsbühl, die das nicht akzeptieren wollen.
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