Ein Memminger Gastwirt ist vor Gericht mit einem ungewöhnlichen Argument gegen das strikte Rauchverbot gescheitert. Der 48-Jährige erlaubt bis heute seinem Personal und seinen Gästen, in seiner Pilsbar zu rauchen - mit der Begründung, dies sei ein Theaterstück über "das Leben in einer Kneipe wie es früher einmal war".
Das Amtsgericht Memmingen wies das Argument aber zurück. Die Kneipe sei kein Theater und das angebliche "Schauspiel" auch keine Kunst, sagte die Richterin. Auch den Einwand des Wirtes, dass die Freiheit der Kunst ein höheres Rechtsgut als der Schutz von Nichtrauchern gegen den Tabakqualm sei, ließ das Gericht nicht gelten.
Ursprünglich hatte die Stadt Memmingen dem Wirt eine Ordnungswidrigkeit vorgeworfen und gegen ihn ein Bußgeld in Höhe von 300 Euro verhängt. In dem Prozess am Freitag setzte die Richterin die Geldstrafe jedoch um ein Drittel auf 200 Euro herab. Der Gastwirt will jetzt in seinem Kampf gegen das Rauchverbot weitere Rechtsmittel einlegen.