Katholische Kirche:"Es kam mehrfach vor, dass ich mich schuldig gefühlt habe für das, was er getan hat"

Lesezeit: 5 min

Über Jahre hinweg soll ein Pfarrer aus Memmingen eine junge Frau missbraucht und manipuliert haben. Der Mann wurde suspendiert, doch die Konsequenzen sind unklar.

Von Florian Fuchs, Augsburg

Am Ende hat sie sogar ihr Handy verschenkt, auch den Laptop. Unter allen Umständen wollte Schwester Sophia Weixler den Kontakt zu dem Priester abbrechen, der sie ihrer Aussage nach jahrelang sexuell missbraucht hat. Aber dann waren da trotzdem noch die Briefe. "Es war schwierig, mich zu lösen. Fast wäre ich sogar als Haushälterin zu ihm zurückgegangen." Inzwischen gibt es Kontakt nur noch über Anwälte, es läuft ein strafrechtliches und ein kirchenrechtliches Verfahren. Aber Weixler musste dem Priester schon drohen, dass sie ihre Ordensleitung informiert: über seine ständigen Annäherungsversuche, über die sexuellen Grenzüberschreitungen. "Erst dann hat die Loslösung geklappt."

Zur SZ-Startseite

SZ PlusMissbrauch in der katholischen Kirche
:"Irgendwas in mir wollte einfach leben"

Im Alter von neun Jahren wurde Agnes Wich von einem katholischen Pfarrer missbraucht, heute gehört sie zu den wenigen Betroffenen, die offen darüber sprechen. Immer wieder wird sie enttäuscht von den Männern, die Aufarbeitung versprechen - und kämpft doch weiter.

Von Bernd Kastner

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: