Schwaben:Flughafen Memmingen sperrt zwei Wochen zu

Schwaben: Allgäu Airport Memmingen Foto: Flughafen Memmingen GmbH

Allgäu Airport Memmingen Foto: Flughafen Memmingen GmbH

(Foto: Flughafen Memmingen GmbH)
  • Der Flughafen Memmingen stellt vom 17. bis 30. September seinen Flugbetrieb ein.
  • Grund dafür ist die Verbreiterung der Landebahn. Diese stammt noch aus der militärischen Nutzung des Flughafens.
  • Viele Airlines streichen für diesen Zeitraum ihre Flüge. Einige Charterflieger weichen auf andere Flughäfen aus.

Von Florian Fuchs, Memmingen

Kurz nach den Sommerferien stellt der Flughafen Memmingen seinen Flugbetrieb ein - für zwei Wochen, vom 17. bis 30. September. Der Allgäu Airport verbreitert in dieser Zeit seine Landebahn von 30 auf 45 Meter. Ryanair hat für diese Zeit alle Flüge gestrichen, Wizz Air und einige Charterflieger weichen auf andere Flughäfen aus. Die Marketingleiterin des Memminger Flughafens rät Passagieren, Hinweise auf ihren Tickets zu überprüfen und bei Unklarheiten die Fluggesellschaft zu kontaktieren.

Die Breite der Landebahn von 30 Metern stammt noch aus der früheren militärischen Nutzung des Flughafens und entspricht nicht mehr internationalen Standards. 2700 Kubikmeter Beton werden nun verbaut, die knapp drei Kilometer lange Landebahn erhält auf einer Fläche von 165 000 Quadratmetern neuen Asphalt - insgesamt 57 000 Tonnen. Hätte der Flughafen die Arbeiten an der Startbahn im laufenden Betrieb geplant, hätte der neue Belag mehr Übergänge und Nähte bekommen - was laut Mitteilung des Flughafens zulasten der Qualität gegangen wäre. Deshalb entschieden sich die Verantwortlichen für die komplette Schließung.

Die Verbreiterung der Landebahn ist Teil umfangreicher Ausbauarbeiten an Bayerns drittem Verkehrsflughafen: Das Landesystem wird erneuert, die Gepäckhalle erweitert, die Vorfeldflächen werden vergrößert und ein Regenrückhaltebecken wird neu gebaut. Mit dem neuen Landesystem werden Piloten auch bei minimaler Sicht landen können, wenn sie von Westen her anfliegen. Bislang ist ein sogenanntes Nichtpräzisionslandesystem in Betrieb, das - wie bei östlicher Anflugrichtung - durch ein Instrumentenlandesystem ersetzt wird.

Die Piloten erhalten dadurch einen Leitstrahl, auf den sie ihre Bordsysteme automatisch ausrichten können. Die neue Gepäckhalle wird östlich des Terminals mit einer Grundfläche von 2100 Quadratmetern errichtet. Die letzten Arbeiten sollen im Laufe des Jahres 2021 abgeschlossen sein. Dann gibt es auch ein neues Eidechsenhabitat. Die Tiere leben momentan auf dem Südgelände des Flughafens, wo Wartungs- und Unterstellhallen vorgesehen sind. Die Eidechsen sollen umziehen - und werden nun mit Sand, Steinen, Totholzhaufen und Wurzelstöcken als Unterschlupfe ins neue Habitat gelockt.

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