Ärztemangel:CSU will Zugang zum Medizinstudium erleichtern

„Weit mehr junge Menschen haben den Wunsch, Medizin zu studieren als zugelassen werden können", sagt CSU-Fraktionschef Klaus Holetschek. Er will das ändern. (Foto: Daniel Vogl/dpa)

Mehr Studienplätze, Stipendien im Ausland, bessere Vergütung: Die CSU-Fraktion im Landtag legt ihre „Medizineroffensive 2030“ vor.

Die CSU-Fraktion im Landtag will die Zahl der Ärzte in Bayern mit einer „Medizineroffensive 2030“ nach oben schrauben. „Der Medizinermangel ist hausgemacht“, sagt der CSU-Fraktionschef und frühere Gesundheitsminister Klaus Holetschek. „Weit mehr junge Menschen haben den Wunsch, Medizin zu studieren als zugelassen werden können.“ Er forderte den Bund auf, sich finanziell an der Schaffung zusätzlicher Medizinstudienplätze zu beteiligen. Bayern habe die Zahl der Studienplätze an seinen Universitäten bereits in den vergangenen Jahren um 2700 aufgestockt. Auch für die Mehrkosten, die durch die neue Approbationsordnung anfielen, müsse der Bund seinen Beitrag leisten.

Bayern will weitere Plätze schaffen. Über ein Stipendiatenprogramm sollen darüber hinaus pro Jahr 100 junge Leute im Ausland Medizin studieren können, wenn sie sich verpflichten, nach dem Abschluss zehn Jahre in Bayern als Arzt oder Ärztin zur Verfügung zu stehen.

Die CSU-Fraktion will auch den Zugang zum Medizinstudium erleichtern. Bis zu acht Prozent der Plätze sollen künftig über die sogenannte Landarztquote vergeben werden. Bisher sind es 5,8 Prozent. Anstelle der Abiturnote sollen künftig stärker das Ergebnis des sogenannten Medizinertests und einschlägige Berufserfahrungen – etwa in der Krankenpflege – einfließen. Das Praktische Jahr (PJ) für Studierende der Medizin soll zudem besser vergütet werden.

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