Marktschorgast:Gemeinde distanziert sich von Ehrenbürger Hitler

Von Adolf Hitler als Ehrenbürger will sich nun auch das oberfränkische Marktschorgast distanzieren - wie schon einige Kommunen in ganz Deutschland zuvor. "Jetzt, da ein Rechtsruck durch ganz Europa geht, ist das ein Zeichen", sagte Hans Tischhöfer (Freie Wähler), der Bürgermeister der Gemeinde mit 1550 Einwohnern im Landkreis Kulmbach. "Die jetzigen Mandatsträger wollen zum Ausdruck bringen, dass jetzt so eine Würdigung nicht mehr möglich wäre." Am Donnerstagabend soll der Gemeinderat den Beschluss in einer Sitzung fällen; er soll einstimmig werden. Dabei geht es nicht nur um Adolf Hitler, sondern auch um die Ehrenbürgerschaften für drei weitere Männer: Paul von Hindenburg, der 1925 Reichspräsident der Weimarer Republik wurde, Hitler 1933 zum Reichskanzler ernannte und den Nationalsozialisten damit den Weg ebnete; NSDAP-Gauleiter Hans Schemm aus Bayreuth sowie Nikolaus Brückner, ebenfalls aktiver NSDAP-Mann. Aberkennen kann der Gemeinderat die Ehrenbürgerschaften nicht, ein Widerruf ist rechtlich nicht möglich. Offiziell distanzieren aber kann sich das Gremium.

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