Nach Gold-Diebstahl:Technische Störung in Manching behoben

Nach Gold-Diebstahl: Tatort Museum: Wurden die Telefonleitungen zerstört, um den Goldschatz zu stehlen? Das vermuten die Ermittler.

Tatort Museum: Wurden die Telefonleitungen zerstört, um den Goldschatz zu stehlen? Das vermuten die Ermittler.

(Foto: Peter Kneffel/dpa)

Nach einer Sabotage am Telefonnetz waren Tausende Haushalte ohne Internet- und Telefonverbindung. Ermittler vermuten, dass die Zerstörung mit dem spektakulären Gold-Diebstahl im Kelten-Römer-Museum zusammenhängt.

Nach der Sabotage am Telefonnetz in Manching sind die betroffenen Haushalte und Unternehmen wieder alle mit Telefon und Internet versorgt. Die Störung sei behoben, teilte ein Sprecher der Telekom am Mittwochabend mit.

In der Nacht auf Dienstag war in die Betriebsstelle der Telekom in Manching eingebrochen worden. In der Folge entstand nach Angaben der Telekom nicht nur ein erheblicher Sachschaden, sondern es fielen für 13 000 Haushalte und Unternehmen Internet, Telefon und zum Teil auch das Fernsehen aus. Es wird vermutet, dass der Sabotageakt an den Glasfaserleitungen mit dem millionenschweren Diebstahl keltischer Goldmünzen aus einem Manchinger Museum zusammenhängt, der ebenfalls in der Nacht geschah.

"Das ist ein relativ naheliegender Verdacht - ohne mich da jetzt zu weit aus dem Fenster lehnen zu wollen - dem man nachgehen muss", sagte der Ingolstädter Oberstaatsanwalt Nicolas Kaczynski von der ermittelnden Staatsanwaltschaft. "Ob die Verbindung tatsächlich besteht oder es nur Zufall ist, letzten Endes werden das die weiteren Ermittlungen ergeben müssen." Aufgrund der Sabotage hatte es beim Einbruch in das Museum in der Nacht zum Dienstag keinen Alarm bei der Polizei gegeben.

Kaczynski zeigte sich nach dem spektakulären Gold-Diebstahl aus dem Kelten-Römer-Museum in Manching zuversichtlich, die Täter finden zu können. "Alle Täter kochen nur mit Wasser und wir haben schon unsere Mittel und Wege, da auch dagegenzuhalten", sagte er. "Ich bin optimistisch." Gemeinsam mit dem Landeskriminalamt (LKA) solle das weitere Vorgehen abgestimmt werden. Welche Maßnahmen konkret geplant sind, wollte er aber nicht sagen. "Das wäre zu weitgehend und ist für die Öffentlichkeit auch noch nicht bestimmt."

Wie am Mittwoch bekannt wurde, brauchten die Täter nur neun Minuten, um in das Museum einzubrechen und dort wertvolle Goldmünzen zu stehlen. Der Fall sei "kein Delikt, das man täglich auf dem Schreibtisch hat, sagte Kaczynski. Gerade bei einer Staatsanwaltschaft, die vielleicht nicht zu den größten in Bayern zählt", sagte er. Die Ermittler fahnden auch international nach den Tätern. Kunstdatenbanken seien über den Diebstahl informiert worden für den Fall, dass die Münzen dort auftauchen. Und neben dem Bundeskriminalamt wurden nach Angaben des LKA auch Europol und Interpol eingeschaltet.

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