Mainburg:Direktor verliert Pensionsanspruch

Ehemaliger Schulleiter wegen Untreue suspendiert

Der suspendierte frühere Schulleiter des Gabelsberger-Gymnasiums in Mainburg verliert seinen Beamtenstatus. Das Regensburger Verwaltungsgericht bestätigte nun die Landesanwaltschaft, die im Januar eine Disziplinarklage gegen Max L. eingereicht und ihn schon Mitte 2017 vorläufig vom Dienst suspendiert hatte. Sobald das Urteil rechtskräftig ist, verliert L. nach mehr als 20 Jahren im Schuldienst auch seine Pensionsansprüche und wird in Bayern an keiner staatlichen Schule mehr arbeiten können. L. war schon 2016 vom Amtsgericht Landshut wegen Untreue in drei Fällen zu zehn Monaten Haft auf Bewährung verurteilt worden. Bei zwölf Monaten hätte er qua Gesetz den Beamtenstatus verloren. Die Regensburger Verwaltungsrichter beriefen sich auf das Strafurteil und bewerteten die "Untreuehandlungen" als "schweres dienstliches Vergehen".

Dass ein Lehrer oder Schulleiter aus dem Beamtendienst entfernt wird, ist äußerst selten. Selbst erfahrene Insider können sich kaum an ähnliche Fälle erinnern. Verantworten musste L. sich vor dem Amtsgericht wegen 37 Fällen illegaler Geldtransaktionen. Die Vorfälle ereigneten sich am Maristen-Gymnasium in Furth bei Landshut. An dieser Privatschule der Schulstiftung der Diözese Regensburg war L. von 2007 bis 2014 Schulleiter und sollte ein "Klassenfahrt-Konto" verwalten, auf das Geld für Exkursionen oder Erlöse aus dem Pausenverkauf sowie von anderen Events eingezahlt wurden. Davon verschob er Geld auf private Konten. Im Kultusministerium will man erst nach dem Wechsel L.s nach Mainburg von den Vorfällen erfahren haben. Nach dessen Verurteilung war es am Mainburger Gymnasium zu großer Unruhe gekommen. Die Ursache sahen Betroffene auch in seiner Informationspolitik. Eltern und Lehrer erfuhren aus den Medien vom Prozess. Die Stimmung heizte sich so auf, dass die Abiturienten ihn 2017 von ihrer Feier ausluden. Mit der Suspendierung glätteten sich die Wogen. Seit April 2018 gibt es einen neuen Direktor.

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