Im Januar 1920 mokiert sich die Münchener Post, eine sozialdemokratische Tageszeitung , über den geistigen Abstieg von Münchens prominentester Satirezeitschrift: "Der Simplicissimus , einst Kämpfer gegen die Auswüchse des Militarismus, des Klerikalismus, des Junkertums, irgendwie eine Fahne, die für die Freiheit wehte, ist ein Organ für den unpolitischen Sinn, das Lachen um jeden Preis geworden: allenfalls ist es für die Stärke des Münchener Ordnungsblocks zu brauchen. Übliche 'Jedermannsparolen', wie 'Nieder mit den Schiebern' oder 'Raus aus dem Parteien-Sumpf' geben den dürftigen Hintergrund für Meinungsäußerungen ab; sonst noch ein wenig Haßgesang ... "
Ludwig Thoma:"Dreinhauen, dass die Fetzen fliegen"
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Der Jurist, Redakteur und Schriftsteller Ludwig Thoma hat sich zur Zeit der Räterepublik vom bissigen Satiriker des "Simplicissimus" zum Hetzer gewandelt.
Von Sabine Reithmaier
Kratzers Wortschatz:Brennende Butzkiah!
Dachsnudeln, Moggl, Bätzla, Butzkiah: Die Zapfen der Fichten haben die unterschiedlichsten Namen.
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