Lockerung:Anti-Gentechnik-Bündnis demonstriert gegen EU-Pläne

Richard Mergner (vorne l) spricht bei der Kundgebung vor dem Europäischen Patentamt in München. (Foto: Felix Hörhager/dpa)

Direkt aus dem dpa-Newskanal: Dieser Text wurde automatisch von der Deutschen Presse-Agentur (dpa) übernommen und von der SZ-Redaktion nicht bearbeitet.

München (dpa/lby) - Aus Protest gegen die neuen Vorschläge der EU zur Lockerung der Vorschriften für gentechnisch veränderte Pflanzen haben etwa 120 Landwirte, Umwelt- und Natur- sowie Verbraucherschützer in der bayerischen Landeshauptstadt demonstriert. „Es entsetzt mich, mit welcher Dreistigkeit und Offensichtlichkeit die EU-Kommission den Wünschen der Agrogentechniklobby folgt“, sagte der Vorsitzende des BUND Naturschutz in Bayern (BN), Richard Mergner, am Montag vor dem Europäischen Patentamt in München.

Nach den Plänen der EU-Kommission sollen die sogenannten Neuen Gentechnologien (NGT) für die Landwirtschaft freigegeben werden. Das sei ein „Frontalangriff auf den Verbraucherschutz und die Wahlfreiheit“, betonte die Referatsleiterin für Lebensmittel und Ernährung in der Verbraucherzentrale Bayern, Jutta Saumweber. Für die Verbraucher sei damit nicht mehr auf den ersten Blick erkennbar, ob sie ein gentechnisch verändertes Lebensmittel äßen.

Mergner fordert Bayerns Ministerpräsidenten Markus Söder CSU) auf, „Klartext zu reden“. Dabei erinnerte er daran, dass Bayern zu den gentechnikanbaufreien Regionen Europas gehört. 2009 wurden die letzten gentechnisch veränderten Pflanzen geerntet, und 2014 trat der Freistaat dem Netzwerk der gentechnikfreien Regionen in Europa bei.

„Bio ist die Lösung“ - der Ökolandbau habe eine hohe Resilienz gegenüber den Herausforderungen des Klimawandels entwickelt, sagte die Geschäftsführerin der Andechser Molkerei, Barbara Scheitz.

Über die Überarbeitung der EU-Gentechnikregeln wird schon lange gestritten. Auch Bundesagrarminister Cem Özdemir (Grüne) äußerte Bedenken hinsichtlich des EU-Vorschlags. Über den Gesetzvorschlag gibt es unter den EU-Staaten und im Europaparlament noch keine Einigkeit.

© dpa-infocom, dpa:230710-99-351956/2

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: