Süddeutsche Zeitung

Linkspartei in Bayern:Landeschef Wendl wirft hin

Keine drei Monate nach seiner Wahl tritt der Vorsitzende der bayerischen Linken zurück - Parteichef Ernst verliert einen Vertrauten.

Nur 77 Tage nach seiner Wahl zum bayerischen Landesvorsitzenden der Partei Die Linke ist Michael Wendl, 59, von seinem Amt zurückgetreten. Wie Wendl der Süddeutschen Zeitung erklärte, seien seine Positionen im Landesvorstand nicht mehrheitsfähig gewesen.

Schon vor seinem Rücktritt war der Landeschef wochenlang interner Kritik ausgesetzt gewesen. Anlass dafür war ein Interview, das Wendl Mitte April der Bayerischen Staatszeitung gegeben hatte. Darin hatte sich der Linken-Vorsitzende für regional gestaffelte Mindestlöhne ausgesprochen.

Als Wendl, der selbst jahrelang dem Aufsichtsrat der Rhön Kliniken AG angehört hatte, auch noch laut darüber nachdachte, was man von privaten Klinikbetreibern lernen könne, war die Geduld der Parteibasis der Linken offenbar erschöpft.. Sie warf ihrem Landesvorsitzenden "Verrat an der eigenen Sache" vor.

Der zurückgetretene Vorsitzende gilt als enger Vertrauter des in seinem bayerischen Landesverband ebenfalls unbeliebten Bundesvorsitzenden Klaus Ernst, beide sind Mitglieder des Gewerkschaftsflügels der Partei.

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