Das Lindauer Bahnhofsgelände wird auf Schadstoffe untersucht. Das Landratsamt hat zudem die Stadt Lindau gebeten, die Nutzung des Grundstücks baurechtlich zu beurteilen. Nach einem Bericht des Bayerischen Rundfunks könnten ein Gebäude und der Boden des Bahnhofs mit Giftstoffen verseucht sein. Aktuelle Gutachten belegen demnach die hohe Schadstoffbelastung.
Die Deutsche Bahn als Eigentümerin plant ebenfalls Raumluftmessungen. Wie ein Bahnsprecher am Dienstag sagte, hat die Bahn erst vor wenigen Tagen von den Beschwerden erfahren. Sie weist jedoch den Verdacht zurück, wonach der Hauptbahnhof schadstoffbelastet sei. Für die Reisenden bestehe kein Anlass zur Besorgnis, teilte die Bahn am Dienstag mit. Bei der Diskussion um die Bodenbelastung handele es sich um Flächen neben dem Hauptbahnhof.
Dem BR-Bericht zufolge hatte ein Lindauer Unternehmer 2007 ein historisches Bahngebäude gemietet und litt danach an Kopfschmerzen, Übelkeit, Hautreizungen und Herzrasen. Die Anfang 2013 von ihm in Auftrag gegebenen Gutachten hätten ergeben, dass sich Giftstoffe in Luft und Staubproben befinden. Sie sollen von Holzschutzmitteln stammen, die vor Jahrzehnten verwendet wurden.
Nach Angaben der Bahn war im Erdgeschoss des betroffenen Gebäudes früher ein Tanklager untergebracht. "Das Erdgeschoss darf daher nur als Lager und nicht als Büro oder Wohnraum verwendet werden", sagte der Bahnsprecher. Die Gutachten beträfen jedoch darüberliegende Gebäudeteile.
Das Landratsamt will das Wasserwirtschaftsamt damit beauftragen, den Boden des Außengeländes zu untersuchen. Das Außengelände werde als Ausstellungsraum für Gartenmöbel und Gartendekoration genutzt. Laut BR halten sich während der Hochsaison dort immer tausende Menschen auf. Darunter auch Kinder, die arglos auf dem kontaminierten Boden spielten.