Augsburg:Projekt soll Auswirkungen des Klimawandels auf Lech verringern

Wissenschaft und Wasserwirtschaft wollen gemeinsam Ökosysteme des Flusses trotz Nutzung für Energiegewinnung stärken.

Wissenschaft und Wasserwirtschaft wollen am Lech die Auswirkungen des Klimawandels auf das Gewässer untersuchen und sie eindämmen. Zunehmend gefährde der Klimawandel Arten in dem Fluss und bedrohe dessen Ökosystem, teilten die Forschenden der Universität Augsburg am Dienstag mit. Bei dem von der EU geförderten "LifeE Projekt Contempo2" gehe es darum, trotz Wasserkraftnutzung die Ökosysteme im und am Lech zu stärken. Wegen des Klimawandels sei in Europas Flüssen mit zeitweise deutlich niedrigeren Wasserständen und höheren Wassertemperaturen zu rechnen. Dies beeinflusse sowohl die klimafreundliche Energieerzeugung aus Wasserkraft als auch das Ökosystem Fluss, hieß es.

Am Lech etwa wird ab Gersthofen der größte Teil des Wassers in einen Kanal geleitet und in den Kraftwerken der LEW zur Stromerzeugung genutzt. Auch die angrenzenden Auwälder werden aus dem Lechkanal bewässert. In besonders trockenen Hitzeperioden kann sich das Restwasser im "Mutterbett" rasch erwärmen und Seitengewässer können trocken fallen - mit dramatischen Folgen für Fische und andere Organismen.

Die LEW Wasserkraft GmbH und das Wissenschaftszentrum Umwelt der Universität Augsburg untersuchen nun mit weiteren kommunalen und wissenschaftlichen Partnern die Positionen verschiedener Akteure. Ziel sei es, die Wassertemperaturen und den Sauerstoffgehalt am Lech aktiv zu steuern und in einem unkritischen Bereich zu halten. Viele Fischarten wie Bachforellen oder Äschen seien auf kaltes und sauerstoffreiches Wasser angewiesen. Zusätzliche Auebäche sollen den Flusslebensraum der Ausleitungsstrecke widerstandsfähig gegen die Folgen des Klimawandels machen. Zugleich soll die Stromerzeugung durch Wasserkraft auch in Trockenperioden sichergestellt bleiben. Die Erkenntnisse sollen auf vergleichbare Flüsse übertragen werden.

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