Süddeutsche Zeitung

Sportgeschichte:Dahlmeiers Goldmedaille

Das Haus der Bayerischen Geschichte bekommt für seine kommende Ausstellung wertvolle Erinnerungsstücke der Biathlon-Olympiasiegerin.

Von Hans Kratzer, München

"Es freut mich narrisch", sagte Wissenschaftsminister Markus Blume am Montagabend in den Räumen des Ministeriums zu der ehemaligen Biathletin Laura Dahlmeier, die er auch gleich noch als eine "Sport-Ikone des Freistaats" rühmte. Damit lag Blume rhetorisch keineswegs daneben, denn die 28-Jährige hat in ihrer Sportkarriere zahlreiche Olympiasiege und Weltmeistertitel gewonnen und sich einen Platz im Ruhmestempel des Sports verdient. Blumes Freude galt aber nicht nur ihrem Besuch, sondern auch dem Umstand, dass Laura Dahlmeier besondere Erinnerungsstücke mitgebracht hatte, die nun als Leihgaben in das Haus der Bayerischen Geschichte nach Regensburg wandern. Dazu gehören ein Startleibchen, ein Schultergurt für ein Biathlongewehr sowie eine Gold- und eine Bronzemedaille von den Olympischen Winterspielen im südkoreanischen Pyeongchang (2018).

Dahlmeiers Schätze werden die Sonderausstellung "Bavaria und Olympia 1896-2022" in Regensburg zieren. "Ich freue mich sehr, dass das Haus der Bayerischen Geschichte Laura Dahlmeier als Aushängeschild gewinnen konnte", betonte Blume. Ihr Konterfei ziert außerdem das Plakatmotiv der Sonderausstellung, die vom 12. Juli bis zum 15. Januar 2023 im Obergeschoss des Museums zu sehen sein wird.

Laura Dahlmeier gab zu, es schwinge schon ein bisserl Wehmut mit, wenn sie die Medaillen betrachte, "die halt schöne Erinnerungen wecken". Vom Biathlonsport hat sie sich verabschiedet, sie sagte, sie habe seit ihrem Karriereende kein Gewehr mehr angerührt. "Ich bin aber häufig auf den Langlaufskiern unterwegs", merkte die Studentin der Sportwissenschaften (6. Semester) an und verkniff sich nicht, den Wissenschaftsminister nach seinen Schlittschuhen zu fragen, denn der war ja einst als Eiskunstläufer aktiv, wenn auch nicht ganz so erfolgreich wie Laura Dahlmeier. "Aber die Basics funktionieren noch", antwortete er.

Die Ausstellung in Regensburg zeigt anhand von originalen Sportgeräten und Ausrüstungen bayerischer Olympioniken, wie diese zu Botschaftern des Sports und des Freistaats Bayern aufgestiegen sind. Zugleich wirft sie einen Blick auf die Olympischen Spiele 1936 in Garmisch-Partenkirchen und 1972 in München sowie auf die zuletzt gescheiterten Bewerbungen.

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