Lappersdorf:Proteste gegen AfD-Veranstaltung

Hunderte Menschen haben am Samstag gegen eine geplante Wahlkampfveranstaltung der AfD bei Regensburg protestiert. In einem Kulturzentrum in Lappersdorf stellte die Partei am Abend die Kandidaten ihres rechten Flügels vor. Als Redner trat auch der umstrittene thüringische Abgeordnete Björn Höcke auf. Aus Protest gegen die AfD-Veranstaltung zogen zwei Demonstrationszüge durch Regensburg. Vom Hauptbahnhof aus hatten sich laut Polizei 400 Menschen zum Stadtteil Stadtamhof aufgemacht. Dort stießen weitere Menschen mit einem zweiten Demonstrationszug hinzu, zu dem die Grünen aufgerufen hatten. In Lappersdorf gab es zudem einen Protest, der vom SPD-Ortsverband organisiert wurde.

Die Polizei zog eine positive Bilanz. Nur eine Aktivistin sei vor Beginn der Veranstaltung auf einen Laternenmast vor der Halle geklettert und habe ein Transparent gezeigt. Sie sei von Einsatzkräften "aus Gründen der Gefahrenabwehr" heruntergeholt worden. Nach Polizeiangaben hätten bis zu 800 Menschen protestiert, die Veranstalter sprechen von einer deutlich höheren Zahl. Als die Teilnehmer der AfD-Veranstaltung zur Halle kamen, habe es lautstarke Protestrufe gegeben. Außer Höcke sprachen unter anderem die stellvertretende Landesvorsitzende Katrin Ebner-Steiner aus Deggendorf und Benjamin Nolte, der in Regensburg für den Landtag kandidiert.

Die AfD kann Umfragen zufolge derzeit mit etwa zwölf Prozent Zustimmung bei der Landtagswahl rechnen, kaum jemand zweifelt daran, dass die Partei ins Parlament einzieht. Momentan verstärkt die AfD ihre Aktivitäten in Bayern, so findet am kommenden Wochenende nicht nur der Landesparteitag in Nürnberg statt. Ende Juni hält die Partei auch ihren Bundesparteitag in Augsburg ab. Die Polizei will 2000 Beamte einsetzen.

© SZ vom 04.06.2018 / dpa, SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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