Landwirtschaft:Der Wald leidet

2.000 Hektar mehr Wald im Nordosten

Vergangenes Jahr sind in Bayern Bäume aller Arten um 30 Prozent weniger gewachsen als gewöhnlich.

(Foto: Büttner/dpa)

Forstbericht belegt die Schäden durch Trockenheit und Hitze

Den Wäldern in Bayern stehen allerlei Kalamitäten bevor. Und zwar nicht nur durch Schädlinge wie den Borkenkäfer. Sondern auch wegen der anhaltenden Trockenheit und Dürre. "Nach dem ausgesprochen trockenen und heißen Sommer und Herbst 2015 sind die Wasserspeicher immer noch nicht richtig gefüllt", sagte Forstminister Helmut Brunner (CSU) am Mittwoch bei der Präsentation des Waldberichts im Landtag. "Wir hoffen sehr, dass nun endlich viel Schnee oder Regen fällt, damit die Speicher wieder voll werden. Nur wenn unsere Wälder ausreichend Wasser haben, sind sie widerstandsfähig gegen den Borkenkäfer." Denn so viel steht bereits fest: Bei den aktuell sehr milden Temperaturen werden massenhaft Schädlinge durch den Winter kommen.

Doch auch ohne Schädlingsgefahr hat der Rekordsommer 2015 schlimme Auswirkungen auf den Wald. So sind die Bäume sehr viel weniger gewachsen als in gewöhnlichen Jahren. Über alle Baumarten hinweg beträgt das Minus 30 Prozent. "Bei der Fichte sind es sogar mehr als 50 Prozent", sagte Brunner. Für die Waldbesitzer bedeutet das einen Wertverlust von einer halben Milliarde Euro. Aber das ist erst der Anfang. "Der Trockensommer 2003 hat uns gelehrt, dass es mehrere Jahre dauert, bis sich die Wälder erholt haben", sagte Brunner. "Die Zuwachseinbußen werden auch diesmal einige Jahre andauern."

Im Vergleich zu den anderen Bundesländern stehen die Wälder in Bayern aber gut da. "Sie sind älter, haben höhere Holzvorräte und einen größeren Anteil an Laubbäumen", sagte Brunner. Besondere Bedeutung hat der Wald im Gebirge - als Schutz vor Muren und Lawinen etwa. Deshalb investiert der Freistaat viel Geld in die Bergwälder. Allein in die sogenannte Schutzwaldsanierung sind seit 1986 ungefähr 83 Millionen Euro geflossen. Die Tanne freilich, die die wichtigste Baumart in den Bergen ist, hat mit acht Prozent nach wie vor einen viel zu geringen Anteil in den Wäldern dort. Der Grund sind die vielen Rehe, Hirsche und Gämse, die die jungen Tannen regelrecht zusammenfressen.

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