Süddeutsche Zeitung

Landwirtschaft in Bayern:Bund Naturschutz fordert Neuanfang

Verband: Tier-, Umwelt- und Naturschutz müssen in der Landwirtschaft eine wichtige Rolle spielen.

Mit Blick auf die Koalitionsverhandlungen in Berlin hat der Bund Naturschutz Bayern einen "Neuanfang" in der Landwirtschaft gefordert. Diese sei "eine der größten Baustellen für die neue Bundesregierung", erklärt der BN-Vorsitzende Richard Mergner am Donnerstag. "Jahrzehntelang spielte der Tierschutz sowie der Umwelt- und Naturschutz in der Landwirtschaft nur eine untergeordnete Rolle. Gerade hinsichtlich der Klima- und Biodiversitätskrise können wir hier aber nicht mehr so weitermachen wie bisher." Nötig sei ein umfassender Umbau des gesamten Landwirtschaftsbereichs, die neue Bundesregierung werde sich auch daran "messen lassen müssen."

Unter anderem die anvisierte Tierwohlabgabe sei zwar eine wichtige Richtungsentscheidung, es fehlten aber beispielsweise verbindliche Tierbestandsobergrenzen. "Wir fordern eine flächengebundene Tierhaltung von maximal zwei Großvieheinheiten pro Hektar und mehr Möglichkeiten für Gemeinden, den Zubau neuer großer Ställe zu verhindern", so Mergner. Die bayerischen Naturschützer verlangen außerdem von der künftigen Bundesregierung, sich klar gegen eine von der EU-Kommission geplante Aufweichung der bestehenden Gentechnik-Regelungen zu stellen. Im Sondierungspapier der Ampel finde sich leider nichts zur Gentechnik.

Zuletzt gab es im Freistaat 105 300 Bauernhöfe, in Bayern ist die Land- und Forstwirtschaft mit ihren vor- und nachgelagerten Bereichen ein wichtiger Wirtschaftsfaktor: Die Umsätze von 173 Milliarden Euro machen rund 14 Prozent der Gesamtumsätze in der gesamten Wirtschaft des Bundeslandes aus. Jeder sechste Arbeitsplatz hängt direkt oder indirekt mit Land- und Forstwirtschaft zusammen.

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