Süddeutsche Zeitung

Landtagwahl in Bayern 2023:Die Linke verpasst Einzug ins Maximilianeum

Spitzenkandidatin Adelheid Rupp bedauert, dass ihre Partei im Kampf um größere soziale Gerechtigkeit nicht von den Wählern gewürdigt worden ist.

Von Felix Hamann

Die Linke-Spitzenkandidatin Adelheid Rupp und ihre Partei wollten unbedingt in den bayerischen Landtag. Das hat die Landessprecherin in den vergangenen Wochen unmissverständlich klar gemacht. Endlich hätten sie sich als parlamentarische Opposition "weg vom Kuschelkurs der CSU" "ernsthafter sozialer Gerechtigkeit" zuwenden können - so die Vorstellung, die im Wahlkampf unermüdlich wiederholt wurde.

Wie wenig belohnend dieser Wahlkampf werden sollte, zeigte sich dagegen schon früh, nachdem die Zustimmungswerte der Partei regelmäßig im niedrigen einstelligen Bereich lagen. Vielleicht auch in Vorbereitung auf dieses erwartbare Debakel, schienen an diesem Wahlabend nur die wenigsten der Anwesenden sich der Illusion hingeben zu wollen, dass die Linke wirklich den Einzug in den Landtag schafft.

Umso kämpferischer die Worte, die Adelheid Rupp bei der Wahlparty an ihre Mitstreiterinnen und Mitstreiter richtete, als gegen 18 Uhr die erste Wahlprognose von Infratest Dimap für die ARD vorgestellt wurde und die Linke auf 1,5 Prozent kam. Auch jetzt wurden zum wiederholten Male Kernthemen wie soziale Gerechtigkeit und der Kampf gegen Rechts hochgehalten, vergebens. "Ich finde das sehr schade, weil ich glaube, der Landtag braucht eine richtige Kraft, die sich für soziale Gerechtigkeit einsetzt", sagte die Spitzenkandidatin und Landessprecherin und fügte hinzu, dass man weitermachen werde.

Bis zuletzt hätte die Partei einen aktiven Wahlkampf geführt, bei dem es nicht nur bei Pappaufstellern und Wahlkampfständen bleiben sollte. Unvergessen hier, die Strafanzeige gegen den bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder nach einer Razzia bei Klimaaktivisten. Eine Aktion, die auch heute noch nicht bereut wird.

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SZ/DPA/Reuters
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