Auf ihrem außerordentlichen Parteitag in München hat die Bayern-SPD Natascha Kohnen zur Spitzenkandidatin für die Landtagswahl im Oktober gewählt, von 270 Abgeordneten stimmten 265 für die Landeschefin. In ihrer Bewerbungsrede hatte die 51-Jährige für faire Löhne, bezahlbares Wohnen und kostenfreie Kitas geworben.
Der Freistaat brauche eine eigene staatliche Wohnungsbaugesellschaft, die in den kommenden fünf Jahren 25 000 neue Wohnungen pro Jahr bauen müsse, verlangte Kohnen. Bayern habe die dafür nötigen finanziellen Mittel, betonte sie. Deshalb müsse gelten: "Wann, wenn nicht jetzt?"
Münchner Nockherberg:"Das Nataschige in mir"
Sie war schon Ursula von der Leyen auf dem Nockherberg. In diesem Jahr spielt Nikola Norgauer die bayerische SPD-Spitzenkandidatin Natascha Kohnen - und das ist schwierig.
Im Kampf gegen Wohnungsnot und steigende Mieten in vielen bayerischen Städten forderte Kohnen Zehntausende staatliche Wohnungen. Sie sprach von " der größten sozialen Frage der nächsten Jahre und Jahrzehnte". "Und deshalb müssen wir gemeinsam diese Wohnungsnot bekämpfen." Das Thema Bauen dürfe deshalb nicht mehr nur ein Teil des Innenministeriums sein, nötig sei ein eigenes Bauministerium.
Kohnen ist die erste weibliche Spitzenkandidatin der Bayern-SPD seit Renate Schmidt in den 1990er-Jahren. Seit Mai 2017 ist sie Vorsitzende der Bayern-SPD, nachdem sie sich zuvor in einer Mitgliederbefragung gegen mehrere Mitbewerber durchgesetzt hatte.