Süddeutsche Zeitung

Landtagswahl 2013:Bayerns SPD-Präsidium für Ude als Spitzenkandidat

Weichenstellung bei der Bayern-SPD: Das Präsidium hat Münchens OB Christian Ude offiziell als Spitzenkandidat für die Landtagswahl 2013 vorgeschlagen. Im Oktober entscheidet der Vorstand, doch die SPD feiert sich jetzt schon als "Regierungspartei im Wartestand". Und die CSU? Die schart sich hinter Parteichef Seehofer.

Bayerns SPD stellt jetzt offiziell die Weichen für eine Kandidatur des Münchner Oberbürgermeisters Christian Ude für das Amt des Ministerpräsidenten. Das Präsidium der Sozialdemokraten sprach sich am Mittwoch dafür aus, dass Ude bei der Landtagswahl 2013 antritt.

Am 7. Oktober soll der bayerische SPD-Vorstand bei einer Sondersitzung über den Vorschlag von SPD-Landeschef Florian Pronold entscheiden. Auf den Beschluss des Landesvorstandes soll dann im nächsten Jahr ein Nominierungs-Parteitag folgen. Der bayerische SPD-Chef zeigte sich zuversichtlich, dass die Sozialdemokraten die CSU von der Regierungsmacht verdrängen können. Pronold betonte: "Mit Christian Ude werden wir einen echten Politikwechsel schaffen: Wir werden in Bayern nicht alles anders, aber vieles besser machen."

Auch SPD-Fraktionschef Markus Rinderspacher begrüßte die Bestätigung der Ude-Kandidatur. "Was neu ist, dass wir praktisch Regierungspartei im Wartestand sind", sagte Rinderspacher selbstbewusst. Die Sozialdemokraten wollen nun ihre Kampagne für die Gemeinschaftsschule fortsetzen.

Bei der CSU kann derweil der Parteivorsitzende und Ministerpräsident Horst Seehofer mit großer Unterstützung für eine erneute Kandidatur bei der Landtagswahl 2013 rechnen. CSU-Fraktionschef Georg Schmid sagte: "Horst Seehofer ist unser Wunschkandidat und der beste Kandidat aller Parteien." Der CSU-Vorsitzende verkörpere "wie kein anderer den bayerischen Landesvater" und sei "die starke Stimme Bayerns in Berlin". Offiziell will die CSU erst in einem Jahr entscheiden, ob Seehofer erneut antritt. Dann soll auch die Wahlkampfstrategie beschlossen werden.

Schmid äußerte sich gelassen über die voraussichtliche Kandidatur des Münchner Oberbürgermeisters für die SPD. Der CSU-Fraktionschef sagte: "Herr Ude erinnert mich an einen Fußballtrainer, der zu einem schwächelnden Club kommt. Er wird von den Medien als Retter gefeiert und in den ersten Wochen gibt es einen Motivationsschub, aber wirklich besser wird die Mannschaft durch den Trainerwechsel trotzdem nicht."

Die schwarz-gelbe Koalition in Bayern könne dagegen eine gute Bilanz vorweisen. So habe die CSU "gemeinsam mit der FDP Bayern gut durch die schwere Finanzkrise geführt, den sechsten und siebten Haushalt ohne neue Schulden vorgelegt und pro Schuljahr mehr als 1000 zusätzliche Lehrer eingestellt". Schmid fügte hinzu: "Ein Herr Ude hat da nicht regiert."

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