Süddeutsche Zeitung

Landshut:Mehr Stammpersonal für Schlachthof verlangt

Die Landtagsgrünen fordern, dass am Landshuter Schlachthof künftig nur noch Stammpersonal in der Betäubung, beim Entbluten und beim Zerlegen des Schlachtviehs arbeitet. Der Grund sind die vielen Verstöße gegen die Hygiene-, Tierschutz- und Arbeitsrechtsvorgaben, die an dem Schlachthof in der Vergangenheit festgestellt wurden. "Bei dieser Arbeit können Übermüdung wegen zu langer Schichten, Zeitdruck oder eine unzureichende Ausbildung zu Fehlern führen und sich negativ auf Mensch und Tier auswirken", sagt die Landshuter Grünen-Abgeordnete Rosi Steinberger. Deshalb müsse in dem Bereich unbedingt Stammpersonal eingesetzt und auf Subunternehmer verzichtet werden. Am Landshuter Schlachthof gebe die Bandgeschwindigkeit den Arbeitstakt vor - die Arbeiter stünden dadurch unter großem Zeitdruck. "Es kann nicht sein, dass regelmäßig Schichtzeiten überschritten werden", sagt Steinberger. "Kein Wunder, dass hier Fehler passieren." In einer Landtagsanfrage fordern die Grünen deshalb jetzt detaillierte Aufklärung über die Arbeitsbedingungen an dem Schlachthof, der von dem Unternehmen Vion betrieben wird. Nach Recherchen der SZ und des BR gab es dort auch in diesem Jahr gravierende Verstöße gegen den Tierschutz. So sollen dort mindestens sieben Schweine schlecht gestochen, also unzureichend getötet worden sein.

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Quelle:
SZ vom 22.08.2016 / SZ
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