Ein Gefangener hat ein Handy in eine Jugendarrestanstalt in Landshut geschmuggelt und später Videos von seinem Alltag online gestellt. Die Justizvollzugsanstalt in der niederbayerischen Stadt bestätigte den Vorfall. „Der Arrestant hatte sein Mobiltelefon in einem Gepäckstück in seinen Arresthaftraum geschmuggelt“, teilte eine Sprecherin auf Anfrage mit. Seit dem Bekanntwerden des Vorfalls im Herbst 2023 sei „unverzüglich das Zugangsprozedere angepasst“ worden, hieß es weiter.
In den Videos zeigt der Tiktoker unter anderem, wie er sein Handy unter einem doppelten Boden in seinem Koffer versteckt, wie sein Arrestraum eingerichtet ist oder was er zum Frühstück und Mittagessen bekommt. Diese stellte der junge Mann nach seiner Entlassung auf die Plattform, wo diese zum Teil bis zu 1,5 Millionen Mal angeschaut wurden.
Die JVA Landshut forderte Tiktok nach eigenen Angaben auf, die Videos von der Plattform zu entfernen. „Bislang wurde jedoch nur ein Teil der Videos gelöscht“, teilte die Sprecherin mit. Mehrere Medien hatten zuvor über den Vorfall berichtet.
Dieser ist der JVA zufolge ein Einzelfall. Versuche, Handys in die Jugendarrestanstalt Landshut einzuschmuggeln, seien sehr selten. Im Jahr 2024 habe es zwei Versuche gegeben, die verborgenen Handys seien aber bei der Zugangskontrolle entdeckt worden. Die Geräte seien den Betroffenen abgenommen worden.
Als Konsequenz nach dem geglückten Versuch dürfen junge Straftäter ihre Gepäckstücke nun nach Angaben der JVA nicht mehr mit in den Arrestraum nehmen. „Das Einschmuggeln eines Mobiltelefons auf dem in dem Video gezeigten Weg ist somit nicht mehr möglich.“