Landshut:Dialogforum zur B 15 neu

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Gegner und Befürworter tauschen sich erstmals über den Ausbau aus

Gegner und Befürworter der B 15 neu werden bei den weiteren Planungen zum Ausbau der umstrittenen Straße zwischen Regensburg und Rosenheim erstmals an einem Tisch sitzen. Alle projektrelevanten Aspekte sollen in einem "Dialogforum" zur Sprache kommen können, kündigte Innenminister Joachim Herrmann (CSU) an. Neben Politikern dürfen sich Vertreter sämtlicher Interessengruppen einbringen: Bund Naturschutz, Bauernverband, Wirtschaftsverbände sowie die Initiativen "Pro B 15 neu" und "Stopp B 15 neu".

Konkret geht es zunächst um eine Südost-Umgehung von Landshut. Mit bis zu 30 000 Fahrzeugen täglich stehe der östliche Teil der Stadt schon jetzt vor dem Verkehrskollaps, sagte Oberbürgermeister Hans Rampf (CSU). Sollte die B 15 neu im Jahr 2019 wie geplant von Regensburg bis an die A 92 anschließen, könne die Belastung nochmals um 30 Prozent steigen. Ziel sei es, die Region Landshut durch eine Fortführung der B 15 neu innerhalb der nächsten zehn Jahre zu entlasten, erklärte Herrmann. Alle weiteren Überlegungen seien derzeit unrealistisch. Um den Bau der autobahnähnlichen B 15 neu wird seit Jahrzehnten heftig gestritten. "Die einen wünschen, die anderen befürchten - doch nichts davon wird in absehbarer Zeit passieren", beschwichtigte der Minister am Dienstag. Eine Umgehung um Landshut bedeute keineswegs eine Vorentscheidung für einen weiteren Ausbau in Richtung Rosenheim.

Ob das knapp 20 Kilometer lange Teilstück zwischen der A 92 und der B 299 überhaupt gebaut wird, entscheidet sich in Berlin. Der Freistaat hat im Bundesverkehrswegeplan eine vierspurige Trasse angemeldet. Der weitere Anschluss der B 299 an die bestehende B 15 soll zweispurig erfolgen. Die Gesamtkosten könnten bei bis zu 400 Millionen Euro liegen. Über den Verlauf der Strecke soll auch das Dialogforum beraten, das in den kommenden Tagen seine Arbeit aufnimmt. Derzeit seien "zig Varianten" vorstellbar, sagte der Landshuter Landrat Peter Dreier (FW), der das Forum mit Rampf leiten wird. Beide hoffen, 2020 mit den Arbeiten beginnen zu können.

Gegner halten eine Fortführung der B 15 neu als Landshuter Umgehung für unbrauchbar. Die Trasse liege zu weit von der Stadt entfernt, sagt Gisela Floegel, Sprecherin der Initiative "Stopp B 15 neu". Auch eine vierspurige Lösung werde es mit ihrem Bündnis nicht geben. Die jüngste Erfahrung mit dem Bundesverkehrsministerium verlief aus Sicht der Gegner unerfreulich: Die gut 12 000 Unterschriften, die als Petition gegen die umstrittene Trasse vorgesehen waren, landeten im Papiermüll. Ein bedauerliches Missverständnis, hieß es aus dem Ministerium.

© SZ vom 08.04.2015 / wiw - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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