Süddeutsche Zeitung

Landgericht Regensburg:Falscher Schönheitschirurg zu vier Jahren Haft verurteilt

Ein falscher Schönheitschirurg ist in Regensburg unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung und Betrugs zu vier Jahren und drei Monaten Haft verurteilt worden. Das Landgericht Regensburg sprach den 31-Jährigen am Montag zudem des Missbrauchs von Titeln schuldig.

Die Staatsanwaltschaft hatte fünf Jahre Haft wegen gefährlicher Körperverletzung, Betrugs und Missbrauchs von Titeln gefordert. Die Anwälte des Angeklagten plädierten auf eine vierjährige Freiheitsstrafe. Der Angeklagte hatte zu Beginn des Verfahrens ein Geständnis abgelegt. Nach Angaben der Richterin wirkte sich dies und seine psychische Erkrankung positiv auf das Strafmaß aus. Die Unterbringung in einer Entziehungsanstalt wegen der Drogensucht des 31-Jährigen lehnte das Gericht ab.

Was der Mann genau getan hat

Zwischen 2012 und 2014 hatte der Mann mehr als 50 Männern und Frauen Botox und Silikon in Lippen, Wangen und Stirn gespritzt. Geschädigte hatten nach dem Eingriff über schmerzhafte Schwellungen und Taubheitsgefühle geklagt.

Der Mann aus der Oberpfalz hatte sich im Internet als plastischer Chirurg ausgegeben. Gegen Barzahlung behandelte er vor allem die Gesichter seiner zumeist weiblichen Patienten mit Silikon und Botox. Mit gefälschten Dokumenten und Urkunden hatte sich der Angeklagte einen medizinischen Werdegang zugelegt. Mehr als 63 200 Euro kassierte der falsche Arzt laut Staatsanwaltschaft zwischen Anfang 2013 und Sommer 2014. Ins Rollen kamen die Ermittlungen durch eine besorgte Mutter aus Österreich. Sie hatte Zweifel an der Richtigkeit der Angaben zur Approbation des Mannes und die Behörden eingeschaltet.

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