Landgericht Memmingen:Neue Missbrauchsvorwürfe gegen früheren Internatsleiter

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Das Luftbild zeigt das Schulgelände des Maristenkollegs mit Realschule und Sportstadion in Mindelheim im Unterallgäu. (Foto: Bernd Feil/Imago)

Ein ehemaliger Maristenbruder wird mehrfach wegen sexuellen Missbrauchs verurteilt. Nun beginnt der Berufungsprozess wegen mehrfacher Vergewaltigung eines Internatsschülers in Mindelheim – und eine Zeugenaussage legt weitere Sexualstraftaten nahe.

Von Florian Fuchs, Memmingen

Als alles vorbei ist, als er bereits aus dem Zeugenstand entlassen ist, da hat er doch noch etwas zu sagen. Gerade hat der 35-Jährige vor dem Landgericht Memmingen geschildert, dass er als Schüler auf dem Internat des Maristenordens in Mindelheim wie andere Buben auch abends manchmal in Unterhose oder Schlafanzug ins Direktorat zitiert worden sei. Er berichtet, wie der Internatsleiter ihn teils „endlos lange“ umarmt habe, wie er dabei eine Erektion gehabt habe, wie er ihm den Rücken gekrault und versucht habe, ihm in die Hose zu fassen. Er erzählt auch, dass er sich geweigert habe, dem Wunsch des Fraters nachzukommen, mit ihm in einem Bett zu schlafen. Dass er aber dem Angeklagten vorwirft, ihm noch Schlimmeres angetan zu haben – das sagt er bei einer Unterbrechung erst dem Staatsanwalt, auf dem Gang des Landgerichts.

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Die Staatsanwaltschaft ist überzeugt, dass die Angeklagte die Lebensversicherungen kassieren wollte und deshalb absichtlich ein Feuer legte, in dem ihr Mann ums Leben kam.

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